Weitere Studie bestätigt steigenden Stromverbrauch
Eine Studie des Beratungsunternehmens Aurora Energy Research bestätigt abermals die Prognose des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) e.V., dass der aktuelle Entwurf des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nicht ausreicht, um das 65-Prozent-Ziel der Bundesregierung für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Stromsektor zu erreichen. Auch Aurora bemängelt die Unterschätzung des künftigen Stromverbrauchs.
„Nachdem vor kurzem bereits die Studie ‚Klimaneutrales Deutschland‘ unsere Prognosen zum steigenden Stromverbrauch bestätigte, reiht sich nun eine weitere wissenschaftliche Untersuchung in diese Voraussage ein. (Solarify berichtete) Die Frage ist, wie viele Belege aus der Wissenschaft es noch braucht, bis die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes dahingehend endlich angepasst wird. Ohne eine realistische Vorausschau der Strom-Mehrbedarfe durch Elektromobilität, Wärmepumpen und Grünen Wasserstoff riskieren wir eine massive Ökostromlücke“, so BEE-Präsidentin Simone Peter.
Dabei seien die Prognosen von Aurora Energy noch sehr konservativ. „Der BEE geht in seinem BEE-Szenario 2030 von einem künftigen Stromverbrauch von 740 TWh aus. Das liegt über 100 TWh über der Aurora-Prognose von 629 TWh und rund 150 TWh über der Prognose im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung. Für den Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix bedeutet dies, dass wir 2030 mit einer Ökostromlücke von rund 100 TWh zu rechnen haben, wenn wir einen 65-Prozent-Anteil an Erneuerbarem Strom erreichen wollen“, so Peter weiter.
Dafür seien die Potenziale aller Erneuerbarer-Energien-Technologien auszuschöpfen. Für eine sichere und saubere Energieversorgung brauche es den gesamten Erneuerbaren-Mix. Hierfür müssten die Hürden beim Ausbau der Windenergie ebenso beseitigt werden, wie die Marktbarrieren bei der Photovoltaik. Und auch Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft könnten noch mehr leisten als ihnen im bisherigen Entwurf der Novelle zugedacht werde. Die Ausbaupfade und -mengen der Erneuerbaren müssten sich an den Sektorenzielen des Klimaschutzgesetzes ausrichten. Und diese erforderten nach Hochsetzung des Klimaziels auf europäischer Ebene eher ein 80%-, denn ein 65 %-Ziel“, so Peter abschließend.