BMW erreicht CO2-Ziele – VW reißt – Daimler schafft es

Aber EU will Regeln weiter verschärfen

Verbrenner und E-Auto – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Anders als Volkswagen schaffen BMW und Daimler die europäischen Klima-Anforderungen. „Doch in den kommenden Jahren werden viele Sonderregeln wegfallen,“ so das Handelsblatt am 22.01.2021. Die Bayern haben die Klimaziele für 2020 erfüllt, kamen 2020 im Schnitt pro Neuwagen auf 99 g CO2/km und wollen bis 2025 gar ein Dutzend batterie-elektrische Modelle auf dem Markt haben.

BMW will 2021 entsprechende Zahlen erreichen, wie man ebenfalls am 22.01.2021 bekanntgab. Grund war vor allem der kräftig angestiegene Verkauf von Elektroautos und Plug-in-Hybriden, die in der Klimaberechnung besonders angerechnet werden (aber bei Klimaschützern sehr umstritten sind). 2020 mussten die Autohersteller zum ersten Mal Strafen für das Verpassen der Klimaziele zahlen. Neben BMW hat auch Daimler nach eigenen Angaben das Ziel für das Jahr 2020 erreicht, die Stuttgarter mussten 107 Gramm einhalten.

Der Durchschnittswert der VW-CO2-Emissionen sank im Vergleich zu 2019 zwar um rund ein Fünftel auf 99,8 g/km, dennoch verfehlte Volkswagen das Klimaziel 2020 knapp. Für die knappe Verfehlung von rund einem halben Gramm habe der Konzern bereits frühzeitig Rückstellungen gebildet, teilte Volkswagen am Donnerstag mit. Volkswagen muss für die Verfehlung 100 Millionen Euro an die EU-Kommission überweisen. „Die Covid-19-Pandemie hat uns hier einen Strich durch die Rechnung gemacht“, kommentierte Konzernchef Herbert Diess das Ergebnis. Diess selbst hatte im vergangenen Jahr mehrfach angekündigt, dass der VW-Konzern die europäischen Flottenziele erfüllen wolle.

Der Vorstandsvorsitzende der Daimler und der Mercedes-Benz AG, Ola Källenius, zeigte sich hoch erfreut (aber auch bei ihm mussten es die Hybride richten): „Die Verkäufe unserer Plug-in-Hybride und vollelektrischen Fahrzeuge konnten wir mehr als verdreifachen. Die Nachfrage nach unseren xEVs*) hat insbesondere zum Jahresende hin stark zugelegt. Unsere internen Prognosen für 2020 lassen darauf schließen, dass wir die europäischen CO2-Ziele für Pkw im vergangenen Jahr erreicht haben. Wir treiben unsere ‚Electric First‘ Strategie und den weiteren Ausbau unserer elektrischen Modelloffensive voran. Nach aktuellem Stand erwarten wir, dass wir die CO2-Ziele in Europa auch in 2021 erfüllen werden.“  *) xEVs sind Fahrzeuge, die einen elektrischen Traktionsmotor haben und extern geladen werden können.

BMW hat zwar 31,8 Prozent mehr batterie-elektrische Fahrzeuge verkauft, die Gesamtverkäufe sanken aber um 8,4 Prozent. „Unsere Kunden in Europa haben vergangenes Jahr so viele elektrifizierte BMW- und Mini-Fahrzeuge gekauft wie niemals zuvor“, erklärte BMW-Chef Oliver Zipse.

Dass die Klimaziele erreicht werden, hatte Zipse bereits angekündigt. Die Münchener bieten schon seit 2013 mit dem i3 )li.) ein Elektroauto an. Die meisten der zurzeit verkauften BMW-Elektroautos sind allerdings noch Hybride. Auch für 2021 sei BMW „gut vorbereitet“, sagte Zipse: Noch 2021 will BMW mit der Elektrolimousine i4 (li.) in den Markt, als Konkurrenz zum Tesla Model 3. Bis 2025 will das Unternehmen ein Dutzend vollelektrische Modelle auf dem Markt haben, 2030 soll die Hälfte aller Autos mit Elektroantrieb fahren.

Handelsblatt: „Für die Autoindustrie werden die Hürden ab jetzt jedoch jedes Jahr höher. Die EU-Kommission in Brüssel arbeitet bereits an der kommenden Abgasrichtlinie EU 7, die praktisch emissionsfreies Fahren in jeder Fahrsituation vorsieht. „Mit der Einführung der geplanten EU-7-Norm wird die EU-Kommission Autos mit Verbrennungsmotor ab 2025 de facto verbieten“, warnte VDA-Chefin Hildegard Müller kürzlich.“

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