Wien will bis 2040 klimaneutral werden

Klimastadtrat will Wien zur Sonnenenergie-Musterstadt machen

Bis 2040 soll Wien CO2-neutral sein. Dieses Ziel hat die österreichische Regierungskoalition im Regierungsprogramm vereinbart. Ein zentrales Handlungsfeld dafür sollen die Energiewende und der massive Ausbau Erneuerbarer Energien sein, wie die Stadt Wien am 29.01.2021 mitteilte.

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky kündigt daher die größte Photovoltaik-Offensive in der Geschichte an. „Unser Ziel ist, dass wir bis zum Ende dieser Regierungsperiode jedes Jahr so viele Photovoltaik-Anlagen errichten wie in den letzten 15 Jahren zusammen. Wir wollen Wien zur Sonnenenergie-Musterstadt machen.“

Bis 2025 solle die Gesamtleistung der Photovoltaik (PV)-Anlagen in Wien von derzeit 50 auf 250 MWpeak steigen, bis 2030 auf 800 MWpeak. Dafür brauche es Photovoltaik-Flächen in der Größenordnung von 90 bis 100 Fußballfeldern pro Jahr, erklärt der Klimastadtrat. Eine neue Servicestelle für die Wiener, die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren für PV-Anlagen sowie die Verdreifachung der Förderungen von PV-Anlagen von 1 auf 3 Millionen Euro pro Jahr bringe bereits 2021 neuen Schwung in den Ausbau der Sonnenenergie.

Der Fokus liege auf einem städtetauglichen Ausbau, d.h. auf Flächen wie Dächer, Fassaden, Parkplätze, Deponien und Kraftwerksflächen, Restflächen von Infrastruktureinrichtungen (z.B. Lärmschutzwände), Betrieben oder Schulen. Dieses Flächenpotential solle kreativ genutzt werden. Den Vorrang hätten dabei öffentlich nicht zugängliche und damit von der Allgemeinheit nicht nutzbare Flächen, heißt es. Mit neuen Förderschwerpunkten sollten technisch anspruchsvollere, innovative PV-Lösungen gefördert werden, z.B. mit PV-Folien, fassadenintegrierter Photovoltaik oder Beschattung durch PV-Anlagen auf Dächern mit zusätzlicher Begrünung.

Wien soll bis 2040 klimaneutral werden – Grafik © Stadt Wien

Stadt Wien geht als engagiertes Vorbild voran 

„Die Stadt Wien wird dabei als engagiertes Vorbild vorangehen und, wo immer es möglich ist, PV-Anlagen auf öffentlichen und stadtnahen Gebäuden und Flächen errichten“, so Czernohorszky. Eine erste Einschätzung des Potentials allein auf Dächern öffentlicher Gebäude ergibt ein Potential von ca. 50 MWpeak. Das entspricht einer Fläche von etwa 300.000 m².

Auch Anlagen von Bürgern, die sich zu erneuerbaren Energiegemeinschaften zusammenschließen, sollen stärker forciert werden. Dazu werde eine neue Servicestelle geschaffen, die gemeinsam mit Bürgern und Betrieben Projekte entwickle und sie durch alle Phasen ihres PV-Projektes beratend begleiten werde.

Die PV-Offensive werde daher auch ein starker Impuls für den Wiener Arbeitsmarkt sein. Denn für tausende zusätzliche Anlagen bis 2025 brauche es ausreichend Planer, Fachkräfte, Handwerker und Installateure. „Damit schaffen wir rund 1.200 dauerhafte Arbeitsplätze in der Ostregion“, so Czernohorszky.

->Quelle:  wien.gv.at/wien-startet-groesste-photovoltaik-offensive-der-geschichte