Ökostromer loben geplante Strom-Identitätsdarlegung

Mehr Transparenz: Grünstrom-Branche begrüßt Vorschlag zur Kennzeichnung von Stromprodukten

555Jede Stromrechnung weist heute einen großen Anteil Ökostrom aus. Für die meisten Tarife kaufen die Versorger für ihre Kunden aber viel weniger oder gar überhaupt keinen Strom aus erneuerbaren Energien ein. Die Ökostromversorger Lichtblick, EWS Schönau, Greenpeace Energy und Naturstrom begrüßen – so Nicole Allé auf energiezukunft.de – deshalb einen Gesetzentwurf aus dem BMWi, der mehr Transparenz für Stromkunden schaffen will.

Erneuerbare Energien: PV-Park Und Windgenerator in Mittelfranken – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Die Stromkennzeichnung sei für Verbraucherinnen und Verbraucher ein Buch mit sieben Siegeln. Grund: die geltende Kennzeichnungspflicht, die Angaben zum Stromeinkauf des Versorgers mit einem rechnerisch ermittelten Wert vermischt, wie viel EEG-Strom Kunden über die Zahlung der EEG-Umlage finanzieren.

Mehr Transparenz

Mit der bevorstehenden Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes schlägt das Wirtschaftsministerium eine Reform der Kennzeichnung vor. Künftig sollen Versorger auf Stromrechnungen ihren tatsächlichen Energieeinkauf transparenter darstellen. Das hatten die Ökostromversorger schon seit längerem gefordert. Künftig sollen Kunden besser nachvollziehen können, aus welchen Quellen ihr Versorger den Strom einkauft.

Die Ökostrom-Branche hatte das schon seit längerem gefordert und begrüßt nun die Vorlage. Künftig sollen Kunden besser nachvollziehen können, aus welchen Quellen ihr Versorger den Strom einkauft. Ralf Schmidt-Pleschka, Koordinator Klima- und Energiepolitik von Lichtblick: „Herkömmliches Fleisch darf auch nicht als Bio-Fleisch gekennzeichnet werden. Auch beim Strom muss künftig draufstehen, was drin ist. Wir freuen uns, dass die Bundesregierung jetzt aktiv wird.“ Und Peter Ugolini-Schmidt, Energiepolitischer Sprecher der Elektrizitätswerke Schönau (EWS): „Mit der neuen Ausgestaltung des Unternehmensmix würde künftig auf jeder Rechnung klarer, woher der Versorger seinen Strom bezieht. Kein Anbieter kann sich dann mehr mit fiktivem EEG-Strom grünwaschen.“

Kritik an BDEW-Vorschlag

Scharfe Kritik üben die Ökostrom-Unternehmen jedoch an einem Vorstoß des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Demnach müssten Versorger künftig selbst für reine Ökostrom-Produkte nur noch zum Teil Strom aus Erneuerbaren Energien einkaufen. „Der BDEW-Vorschlag würde das Greenwashing noch verschlimmern“, kritisiert Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik bei Greenpeace-Energy. Solchen Versuchen zur Verbrauchertäuschung müsse das Ministerium eine klare Absage erteilen.

Nur mit seriösen Ökostromprodukten könnten Verbraucher die Energiewende in Deutschland vorantreiben, mahnt auch Oliver Hummel, für die Energiebelieferung zuständiger Vorstand beim Ökostrom-Pionier NATURSTROM. Mit dem Vorschlag der Bundesregierung werde nun besser ersichtlich, ob Strom aus Kohle, Atom oder erneuerbaren Quellen stamme.

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