Entwicklung beginnt
Warum gibt’s das eigentlich noch nicht? wird sich mancher angesichts dieser Meldung gefragt haben: Die HeiterBlick GmbH aus Leipzig entwickelt gemeinsam mit den Chemnitzer Unternehmen Hörmann Vehicle Engineering und Flexiva Automation & Robotik eine einzigartige Innovation: Europas erste Wasserstoff-Brennstoffzellen-betriebene Straßenbahn.
Den Projektstartschuss erteilte jüngst das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit der Genehmigung des Förderzuschlags. Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP 2) mit insgesamt 2,1 Millionen Euro durch das BMVI gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
Der Prototyp der Wasserstoff- Brennstoffzellen-betriebenen Straßenbahn wird in den kommenden vier Jahren vorgestellt. Der neuartige Antrieb macht städtischen Straßenbahnbetrieben neue Streckenerschließungen möglich – dort, wo aus ökologischen, städtebaulichen oder verkehrstechnischen Gründen Oberleitungen nur schwer oder gar nicht realisierbar sind. Neue Stadtteile und Stadtrandgebiete können so deutlich einfacher erschlossen werden.
Die Wasserstoff-Straßenbahnen bescheren den städtischen Straßenbahnbetrieben nach Herstellerangaben Alternativen für Streckenerschließungen vor allem da, wo keine Oberleitungen aus ökologischen, städtebaulichen oder verkehrstechnischen Gründen möglich bzw. sinnvoll sind. Die lokale Infrastruktur könne breiter genutzt und die Erschließung neuer Stadtteile und Stadtrandgebiete vereinfacht oder gar ermöglicht werden, wie zum Beispiel der Leipziger Süden – und das mit den Vorzügen einer Straßenbahn für Nutzer und Betreiber.
Volkmar Vogel, Senior Vice President der Hörmann Vehicle Engineering GmbH und Partner im Entwicklungsprojekt, fasst die technologischen Vorteile zusammen: „Wasserstoff wird sich als Energieträger für den Personenverkehr mit Bus und Bahn durchsetzen und eine Alternative zur Batterie und auch zur Elektro-Oberleitung sein.“ Umweltschutz und Infrastrukturkosten seien nur zwei Aspekte, welche für die wasserstoffgetriebene Straßenbahn sprechen. Man arbeite an Lösungen zur Nutzung der Brennstoffzellenabwärme für Klimatisierung und Energierückgewinnung und erhöhe damit die Effizienz von Brennstoffzellenfahrzeugen des Personenverkehrs, hier besonders für die Wasserstoffstraßenbahn. Die Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebene Straßenbahn wird von der Firma Heiterblick als ein Meilenstein im strategischen Wachstum des Unternehmens angesehen, das dem stark gestiegenen Interesse nationaler und internationaler Verkehrsbetriebe an der neuartigen Antriebstechnologie Rechnung trägt.
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