BMWi fördert ganzheitliche Weiterentwicklung des Energiesystems mit 52 Mio.
In einer virtuellen Auftaktveranstaltung mit Bundesminister Altmaier und Vertretern der Länder Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ist einer Medienmitteilung aus dem BMWi zufolge am 14.04.2021 das Norddeutsche Reallabor gestartet, eine der größten vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Einrichtungen dieser Art. Sie sollen die praktische Umsetzung von Innovationen aus der Forschung in die Anwendung zu beschleunigen.
Peter Altmaier: „Wasserstoff ist ein klimafreundlicher Energieträger und deshalb zentral für eine erfolgreiche Energiewende. 52 Millionen Euro stehen für das Norddeutsche Reallabore bereit. Ziel ist es, Industrie, Verkehr und Wärmeversorgung auf Basis von grünem Wasserstoff konsequent zu verknüpfen und so große Mengen an Kohlendioxid einzusparen. Damit schützen wir das Klima und stärken die Wirtschaft.“
Die Reallabore der Energiewende sind Förderinstrumente im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung. Damit fördert das BMWI Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die konkrete Lösungen für die Energiewende erarbeiten. In den Reallaboren testen Expertinnen und Experten innovative Energietechnologien unter bestehenden Marktbedingungen und im industriellen Maßstab. Damit wird der Schritt von der Technologieentwicklung zur Marktdurchdringung beschleunigt.
Im Norddeutschen Reallabor erforschen die beteiligten Projektpartner, wie das Energiesystem vor Ort ganzheitlich weiterentwickelt werden kann. Verteilt auf vier geografische Schwerpunkte in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern werden sie Konzepte für eine integrierte Sektorenkopplung mit Fokus auf Wasserstoff entwickeln und energieeffiziente Quartierslösungen im Wärmebereich ausarbeiten. Beteiligt an dem Verbundvorhaben sind Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die die gesamte Energie-Wertschöpfungskette abbilden – von der Erzeugung über den Transport und die Speicherung bis zum Energieverbrauch. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Norddeutsche Reallabor über einen Zeitraum von fünf Jahren mit mehr als 52 Mio. Euro.
Dreh- und Angelpunkt des Vorhabens wird sogenannter „grüner“ Wasserstoff sein. In der Industrie kann dieser Wasserstoff beispielsweise Erdgas ersetzen und die mit der Erdgasverbrennung verbundenen Kohlendioxid-Emissionen vermeiden. Aber auch im Bereich privater Haushalte kann Wasserstoff der Brennstoff der Zukunft werden: Dazu soll im Rahmen des Norddeutschen Reallabors unter anderem die Umstellung des Gasverteilnetzes auf Wasserstoffbetrieb untersucht werden. Um die Wärmewende voranzubringen, wollen die Projektpartner auch die Abwärme einer Müllverbrennungs- sowie einer Industrieanlage nutzen, um sie in eine vorhandene Fernwärmeleitung einzuspeisen. Mit allen Maßnahmen könnten zukünftig insgesamt mehr als 500.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden.
Das Norddeutsche Reallabor baut auf dem Projekt NEW 4.0 (Norddeutsche Energiewende 4.0) und dessen Demonstratoren, Infrastruktur und Systemkompetenz auf. NEW 4.0 war eine von fünf Modellregionen des nun abgeschlossenen BMWi-Förderprogramms SINTEG (Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende).
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