UBA-Chef will Kohleausstieg schon 2030

Nicht erst 2038 – sonst Energiewende gefährdet

Das Karlsruher Verdikt des Klimaschutzgesetzes setzt die Große Koalition unter Druck, entschiedener gegen den Klimawandel vorzugehen – und zwar bald. Der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner, forderte nun einen acht Jahre früheren Kohleausstieg – und mehr Anstrengungen beim Ausbau der erneuerbaren Energien. „Wir brauchen den Kohleausstieg bis 2030“, sagte er  den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Nur so kann Deutschland auf dem Pfad zu deutlich unter zwei Grad Erderwärmung bleiben. Wenn wir erst 2038 aussteigen, reicht das nicht.“

Braunkohletagebau Welzow Süd – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Der zögerliche Kohleausstieg bremse auch den nötigen Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung. In diesem Bereich müsse Deutschland „deutlich zulegen, sonst scheitert die Energiewende“, mahnte Messner. „Wir müssen ab nächstem Jahr fünfmal so viel Windenergie pro Jahr bauen wie im letzten Jahr, und bei Photovoltaik dreimal so viel wie heute“, forderte Messner. Die jetzigen Ausbauraten und Ziele reichten nicht aus, um den Kohlestrom zu ersetzen.

„Nur wenn wir beides schaffen – Kohleausstieg bis 2030 und deutlich mehr Strom aus Wind und Sonne – bleiben wir für Deutschland auf dem Weg zu deutlich unter zwei Grad“, sagte Messner mit Blick auf das Ziel des Pariser Klimaabkommens. „Das erwartet die junge Generation zurecht von uns.“

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