Internationalen Markthochlauf von grünem Wasserstoff weiter voranbringen

Neues Förderinstrument H2Global startet – Stiftung gegründet

Mit der Gründung der H2Global-Stiftung durch 16 namhafte Unternehmen sei ein weiterer wichtiger Meilenstein für den internationalen Markthochlauf grünen Wasserstoffs geschafft – so das BMWI in einer Medienmitteilung am 14.06.2021. Über die H2Global Stiftung würden grüner Wasserstoff oder Derivate im Ausland mit langfristigen Verträgen angekauft und in Deutschland über jährliche Auktionen wiederverkauft: „Langfristige Abnahmeverträgen schaffen so Planungs- und Investitionssicherheit für die Wirtschaft. Das BMWi unterstützt das Instrument mit ca. 900 Millionen Euro, um so zeitlich befristet die Differenz zwischen Ankaufspreis der Wasserstoffderivate und Verkaufspreis im Inland auszugleichen und einen Anreiz für den Markthochlauf zu setzen.“

Wasserstoff-Tanklastzug - Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Wasserstoff-Tanklastzug – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Anlässlich der Stiftungsgründung und damit des operativen Starts von H2Global sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Unser Ziel ist es, einen schnellen Markthochlauf für grünen Wasserstoff und dessen Folgeprodukte zu fördern und dabei die langfristige Versorgung mit grünen Energieträgern in Deutschland zu sichern. Dies ermöglicht uns das marktwirtschaftlich getriebene Förderinstrument H2Global. Es ist ein herausragendes Beispiel für die Kopplung einer innovativen Industrie mit einer nachhaltigen Energiepolitik. Dabei leistet H2Global einen wichtigen Beitrag für einen wettbewerbsstarken und klimaneutralen Technologiestandort Deutschland.“

H2Global solle den weltweiten Markthochlauf von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten unterstützen. Sechzehn namhafte Unternehmen haben heute die H2Global Stiftung gegründet. Damit und mit dem operativen Start von H2Global setze das BMWi zugleich einen weiteren Baustein der Nationalen Wasserstoffstrategie um. Über das neue und innovative Instrument H2Global sei es möglich, gemeinsam mit der Wirtschaft Wege aufzuzeigen, wie grüner Wasserstoff und dessen Folgeprodukte in Partnerländern wettbewerbsfähig und gleichzeitig nachhaltig produziert und exportiert werden könne. Das Vergabeverfahren für die Derivate aus grünem Wasserstoff starte noch in diesem Jahr. Mit Lieferungen der Wasserstoffprodukte sei ab 2024 zu rechnen.

  • H2Global wurde als neues Instrument mit Förderung des BMWi von einem interdisziplinären Expertenteam unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Kooperation mit dem Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen Verband (DWV) entwickelt.
  • H2Global ist ein Mechanismus zur auktionsbasierten Förderung eines zeitnahen und effektiven globalen Markthochlaufs von grünem H2 und PtX-Produkten auf industriellem Niveau.
  • H2Global richtet sich dabei gegenwärtig insbesondere an Punkt 37 des Konjunkturprogramms der Bundesregierung, demzufolge außenwirtschaftliche Partnerschaften mit solchen Ländern aufzubauen sind, in denen aufgrund der geographischen Lage H2 effizient produziert werden kann.
  • Weiter adressiert es die Ziele, grüne Technologien „Made in Germany“ in den Partnerländern zu etablieren, die lokalen Energiewenden zu unterstützen und dem massiven Importbedarf Deutschlands nach grünem H2 und seinen Derivaten zu begegnen.
  • Über das Instrument H2Global soll ein Markt für grünen Wasserstoff entwickelt werden. Das Konzept H2 Global sieht vor, Angebot und Nachfrage über einen Doppelauktionsmechanismus zusammen zu bringen. Angebotsseitig sollen langfristige Abnahmeverträge und nachfrageseitig kurzfristige Wiederverkaufsverträge abgeschlossen werden. Das Bundeswirtschaftsministerium stellt 900 Millionen Euro bereit und gleicht hiermit die bestehende Differenz zwischen Angebots- und Nachfragepreis aus. Dadurch bietet das Förderprogramm die in der Markteinführungsphase erstmalig erforderliche Investitionssicherheit für die beteiligten Marktteilnehmer.

Aktuelle Meilensteine und erste Teinehmer

14.06.2021: Gründung der H2Global Stiftung durch die Wirtschaft Unternehmen. Zu den 16 Gründern zählen:

  1. Siemens Energy,
  2. thyssenkrupp,
  3. VNG,
  4. Deutsche Bank,
  5. Salzgitter,
  6. Uniper,
  7. Hamburger Hafen und Logistik,
  8. Neuman & Esser,
  9. Reederei F. Laeisz,
  10. Viridi RE,
  11. Enertrag,
  12. Nordex,
  13. Green Enesys,
  14. MAN Energy Solutions,
  15. Hydrogenious LOHC Technologies GmbH
  16. Linde.

Die Stiftung steht jederzeit weiteren Unternehmen offen und soll zeitnah bis zu 70 Unternehmen umfassen.

Investitionen in Elektrolysekapazitäten von ca. 500 MW werden noch in diesem Jahr angereizt und die entsprechenden Produkte können ab 2024 der deutschen Industrie (z.B. Stahl, Chemie) zur Dekarbonisierung zur Verfügung stehen.

Es werden ca. 1,5 Mrd. Euro an privaten Investitionen u.a. für den Anlagenbau gehebelt.

->Quellen: