Bauernverband fordert mehr Klimaschutz

Weniger Fleisch essen

„Selbst der Bauernverband stimmt nun Klimaschützern zu. Das zeigt der Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft“, schreibt die Berliner taz über den Abschlussbericht, den 30 große Verbände der Landwirte, Händler, Hersteller, Verbraucher, Natur- und Tierschützer sowie führende Wissenschaftler nun unterzeichnet und Bundeskanzlerin Merkel übergeben haben. Die Zukunftskommission Landwirtschaft, an der auch der Bauernverband beteiligt war, hat wichtige Forderungen von Umwelt- und TierschützerInnen übernommen. Das von der Bundesregierung eingesetzte ExpertInnengremium empfiehlt aus Klimaschutzgründen zum Beispiel, dass „der Konsum und damit einhergehend die Produktion tierischer Produkte zurückgehen“.

Kühe bei Neuruppin – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper aus der Eifel, sieht den Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft als Chance – er sei ein wichtiges Zeichen für ein Miteinander von Wirtschaft und Umweltschutz, Landwirtschafts- und Umweltverbänden. Ökologische Leistungen könnten aber nur erbracht werden, wenn sie dauerhaft betriebswirtschaftlich tragfähig seien. Nachhaltigkeit müsse es auch für die Menschen in der Landwirtschaft geben.

Damit es keine Verlagerungen ins Ausland geben werde, müssten alle Maßnahmen für eine erfolgreiche Transformation des Agrar- und Ernährungssystems Produktionsverlagerungen, sogenannte Leakage-Effekte verhindern helfen. Daher sei ein EU-weiter Ansatz dringend geboten.

Nur ausreichende Wertschöpfung am Markt sichert Zukunftsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe

Die ZKL war sich einig, dass nur eine ausreichende Wertschöpfung am Markt die Zukunftsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe sichere. Erforderlich seien deshalb „zusätzliche ökonomische Anreize zur Vermeidung bzw. Verringerung externer Kosten und zur Förderung des externen Nutzens von Agrarproduktion und Ernährungssystem. Im Einvernehmen wurde festgehalten, dass die Landwirtschaft die enormen Kosten der Erneuerung nicht allein stemmen kann, vielmehr müssen Unternehmen und Gesellschaft gemeinsam in die Zukunft der deutschen Landwirtschaft investieren. Dabei wird deutlich, dass dieser Prozess nicht nur von der Wirtschaft eine hohe Anpassungsgeschwindigkeit erfordert. Der Wandel wird nur als gesamtgesellschaftlicher Ansatz erfolgreich sein.“

Gemeinsam sehen die Agrar-Verbände die Tierhaltung in Deutschland mit hohen Standards hinsichtlich Tier- und Umweltschutz als wichtiges Argument für die Nutztierhaltung vor Ort. Die angewandte Forschung sei auch weiter aufgefordert, aufzuzeigen, wie unter hoher Schonung der natürlichen Ressourcen und unter Tierwohlaspekten der Fleischnachfrage in Deutschland entsprochen werden könne. Neue Ansätze einer ressourcenschonenden Tierhaltung seien dabei ebenso zu entwickeln wie Verfahren zur weiteren Minderung von Treibhausgasemissionen.

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