Was Chemie zur Energieversorgung der Zukunft beitragen kann

GDCh-Wissenschaftsforums Chemie 2021 im August 2021 mit Energie-Schwerpunkt

Wie reibungslos die notwendige Energiewende gelingen wird, ist stark von den aktuellen Fortschritten der chemischen Energieforschung abhängig. Aus diesem Grund stellt die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) einer Medienmitteilung vom 13.07.2021 zufolge die Beiträge der Chemie zur Energieversorgung der Zukunft in den Fokus des zweiten Veranstaltungstages des GDCh-Wissenschaftsforums Chemie (WiFo) am 31.08.2021. Neben einem prominent besetzen Plenarsymposium mit dem Titel „Chemistry for Future Energy Solutions“ drehen sich weitere Sessions um verschiedene Aspekte rund um Energiespeicherung und -konversion. Darüber hinaus zeichnet die GDCh Professorin Stefanie Dehnen von der Philipps-Universität Marburg, für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Cluster-Chemie mit dem Alfred-Stock-Gedächtnispreis aus.

BESSY II – EMIL-Forschungslabor in Berlin-Adlershof – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Was kann die Chemie zur Energieversorgung von morgen beitragen? Diese Frage beleuchten Professor Ferdi Schüth, Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim a. d. R., Professorin Bettina V. Lotsch, Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Stuttgart, und Thomas Haas, Evonik, Marl, im Plenarsymposium aus unterschiedlichen Perspektiven. Gemeinsam mit dem Plenum wagen sie einen Blick in die Zukunft und zeigen, welchen Beitrag die chemische Energieforschung bereits leistet und was noch kommen wird. Dabei geht es unter anderem um die Rolle der Chemie (bspw. mit Wasserstoff als Energieträger) in zukünftigen Energiesystemen und darum, wie der Brückenschlag zwischen Energieumwandlung und -speicherung in zweidimensionalen molekularen Gerüsten gelingen kann. Ein weiteres Thema ist die künstliche Photosynthese, also wie sich CO2 mithilfe von Strom aus erneuerbaren Quellen und Bakterien in Glucose bzw. Spezialchemikalien umwandeln lässt.

Im Anschluss an das Plenarsymposium verleiht die GDCh den Alfred-Stock-Gedächtnispreis an Professorin  Stefanie Dehnen, Philipps-Universität Marburg. Die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung wird an Chemiker für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der anorganischen Chemie vergeben. Dehnen erhält die Auszeichnung für ihre Forschung zur Clusterchemie. Dabei würdigt die GDCh insbesondere ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Synthese, Strukturaufklärung und Anwendung innovativer heteronuklearer Cluster- und Netzwerkverbindungen, die entweder aus rein anorganischen Bestandteilen bestehen oder anorganisch-organische Hybridverbindungen repräsentieren. Dehnen schloss ihr Chemiestudium 1996 an der Universität Karlsruhe (KIT) mit ihrer Promotion ab. Nach einem Postdoktorat habilitierte sie sich 2004 für das Fach Anorganische Chemie. Seit 2006 ist sie Professorin für Anorganische Chemie an der Philipps-Universität Marburg und im Wissenschaftlichen Zentrum für Materialwissenschaften, dem sie von 2012 bis 2014 als geschäftsführende Direktorin vorstand. Zurzeit ist sie die Vorsitzende der Wöhler-Vereinigung für Anorganische Chemie in der GDCh und seit 2020 Vizepräsidentin der GDCh.

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