Ergebnisse der dritten Ausschreibung zum Kohleausstieg

Weiterhin großes Interesse an Ausschreibungsverfahren

Die Bundesnetzagentur hat mit einer Medienmitteilung am 14.07.2021 die erfolgreichen Gebote der dritten Ausschreibungsrunde nach dem Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) bekanntgegeben. „Der Kohleausstieg geht stetig voran,“ so Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, „auch in der dritten Runde gab es eine rege Beteiligung am Verfahren.“  Die ausgeschriebene Menge von 2.480,826 Megawatt war trotz großer Beteiligung leicht unterzeichnet.

Kohlekraftwerk Schkopau – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Insgesamt gingen elf Gebote mit einer Menge von insgesamt 2.132,682 MW ein. Somit konnten alle Bieter einen Zuschlag erhalten. Das größte bezuschlagte Gebot hat eine Leistung von 717 MW und das kleinste liegt bei 8,4 MW. Es musste kein Gebot vom Verfahren ausgeschlossen werden. Die bezuschlagten Gebotswerte reichen von 0 bis 155.000 Euro pro MW, wobei jeder erfolgreiche Bieter einen Zuschlag in Höhe seines individuellen Gebotswertes erhält. Damit erhalten erstmals auch diejenigen Anlagen einen Zuschlag, die mit dem Höchstpreis am Gebotsverfahren teilnahmen.Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 102.798,81 €/MW.

Ausstiegspfad weiterhin übererfüllt

Zum 31.12.2022 sollen nur noch maximal 15.000 MW Steinkohle- und Braunkohle-Kleinanlagen in Deutschland Strom erzeugen. Trotz der leichten Unterzeichnung in dieser Runde wird das Ziel erfüllt. Hintergrund sind unter anderem Stilllegungen oder Umrüstungen von Anlagen auf einen anderen Brennstoff, die außerhalb der Verfahren nach dem KVBG stattfinden und nicht mehr bei der Ermittlung des Ausschreibungsvolumens berücksichtigt werden können.

Weitere Verfahrensschritte

Die Zuschläge finden sich auf der Internetseite der Bundesnetzagentur unter: www.bnetza.de/kohleausschreibung21-2. Die Standorte der bezuschlagten Anlagen sind der Übersichtskarte zu entnehmen. Kartenmaterial unter: www.bnetza.de/kohlekarte-uebersicht und www.bnetza.de/kohlekarte-ausschreibung. Die Anlagen, die einen Zuschlag erhalten haben, dürfen ab dem 31.10.2022 keine Kohle mehr verfeuern. Die Übertragungsnetzbetreiber prüfen die Systemrelevanz für diese Anlagen. Gegebenenfalls stellen sie entsprechende Anträge bei der Bundesnetzagentur. Falls die Bundesnetzagentur auf Antrag eines Übertragungsnetzbetreibers die Systemrelevanzausweisung einer Anlage genehmigt, steht diese der Netzreserve zur Verfügung. Sie darf damit keinen Strom am Strommarkt mehr verkaufen, muss aber in kritischen Situationen noch zur Absicherung des Stromnetzes beitragen. Die nicht bezuschlagten Mengen der unterzeichneten Ausschreibung werden bei der Ermittlung des Ausschreibungsvolumens für die nachfolgende Ausschreibung berücksichtigt. Weitergehende Informationen zu den Verfahrensschritten auf der Internetseite der Bundesnetzagentur unter www.bnetza.de/kohleverfahren. Der nächste Ausschreibungstermin ist der 01.10.2021. Informationen hierzu können in Kürze auf der Internetseite der Bundesnetzagentur abgerufen werden.

->Quelle: bundesnetzagentur.de/20210714_Kohle