Aus Deutschland Allianz und Munich Re
Acht große europäische Versicherer und Rückversicherer wollen gemeinsam einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Mitglieder der neu gegründeten „Net-Zero Insurance Alliance (NZIA)“ verpflichten sich dazu, ihre Versicherungs-Portfolien bis 2050 unter dem Strich frei von CO2-Emissionen zu machen. Neben der französischen AXA gehören dem Bündnis Allianz und Munich Re aus Deutschland, Zurich und Swiss Re aus der Schweiz an.
Die Versicherer wollen sich individuell Ziele geben, die alle fünf Jahre überprüft werden sollen. Über die Fortschritte wollen sie jedes Jahr berichten. Der UN-Sondergesandte für den Klimaschutz, Mark Carney sagte, jetzt werde die Versicherbarkeit von Unternehmen oder deren Anlagen letztlich daran geknüpft, ob sie glaubwürdige Strategien für den Übergang in eine treibhausgasneutrale Welt haben.
Die meisten Teilnehmer der NZIA, darunter Allianz und Munich Re, haben sich – auch auf Druck von Investoren – bereits selbst Vorgaben gemacht, die etwa die Versicherung von Kohlekraftwerken oder -förderern massiv erschweren. Viele haben sich auch verpflichtet, ihre Kapitalanlagen nach Klimaschutz-Kriterien auszurichten.
Das erste Netto-Null Netzwerk seiner Art für das Underwriting-Geschäft wurde am Rande des G20-Gipfels ins Leben gerufen und unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen führenden Regierungen und Unternehmen, um die Risiken des Klimawandels zu mindern. Branchenübergreifende und internationale Partnerschaften werden als wichtige Hebel zur Bewältigung globaler Herausforderungen gesehen.
Die Allianz baut auf ihrer langjährigen Klimaexpertise auf; sie ist auch Unterzeichner der UN Principles for Sustainable Insurance (PSI) und hat den Vorsitz in der Net-Zero Asset Owner Alliance, einer Initiative im Investment-Bereich, die 2019 unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen gegründet wurde.
„Als Gründungsmitglied der Net-Zero Insurance Alliance will die Allianz die dringend notwendige Transformation zu einer 1,5 °C-Wirtschaft beschleunigen. Indem wir Netto-Null Ziele sowohl in unser Versicherungs- als auch in unser Investmentgeschäft integrieren, können wir unsere Kunden umfassend bei der Anpassung an kohlenstoffarme Geschäftsmodelle unterstützen“, sagt der Allianz-Vorstandsvorsitzende Oliver Bäte. „Wir freuen uns, unsere Klimaexpertise einzubringen und unsere Kräfte zu bündeln, um die Netto-Null-Ambition auf den gesamten Versicherungsmarkt auszuweiten.“
Alle acht Mitglieder der Allianz – AXA (Vorsitz), Allianz, Aviva, Generali, Munich Re, SCOR, Swiss Re und Zurich – sind davon überzeugt, dass die globale Versicherungs- und Rückversicherungsbranche eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einer widerstandsfähigen, klimafreundlichen Wirtschaft spielen kann. Alle Mitglieder werden sich messbare und wissenschaftlich fundierte Klimaziele setzen, die alle fünf Jahre aktualisiert werden sollen. Das erste Ziel soll bis 2027 erreicht werden. In den nächsten 18 Monaten wird die Gruppe die entsprechenden Methoden entwickeln und das erste Zwischenziel im NZIA-Zielsetzungsprotokoll definieren.
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