Energiewende für den Süden riskanter als für den Norden

Risiken einer ungleichmäßigen Energiewende

Ungleiche Übergangsmuster in der Energiewende erhöhen das Risiko wirtschaftlicher Instabilität und verringern die Wettbewerbsfähigkeit der „späten Dekarbonisierer“. Zu diesem Schluss gelangen die Doktorandin Laima Eicke und Prof. Andreas Goldthau von der Willy Brandt School of Public Policy an der Universität Erfurt in einem am 02.08.2021 in Environmental Science & Policy veröffentlichten Artikel über die Bedeutung des relativen Timings von Energiewendeprozessen und die Auswirkungen einer globalen Kluft zwischen Vorreitern und Nachzüglern der Energiewende.

Energiewende verläuft unterschiedlich – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

In dem Text geht es um die Bedeutung des relativen Timings von Energiewendeprozessen und die Auswirkungen einer globalen Kluft zwischen Vorreitern und Nachzüglern der Energiewende. Die Ergebnisse der Mixed-Methods-Studie deuten darauf hin, dass  Rückkopplungszyklen letztere daran hindern könnten, ihren Rückstand aufzuholen, was schwerwiegende Folgen für die globale Gerechtigkeit und internationale Spannungen haben könnte.

      • Die relative Geschwindigkeit, mit der die Energiewende umgesetzt wird, hat Auswirkungen auf die Ökonomien der Länder.
      • Länder, die sich erst spät auf den Weg der Dekarbonisierung machen, laufen ein höheres Risiko für wirtschaftliche Instabilität und geringere Wettbewerbsfähigkeit.
      • Wenn sie einmal im Rückstand sind, machen es Rückkopplungszyklen den spät dekarbonisierenden Ländern noch schwerer, aufzuholen.
      • Ungleiche Übergangsmuster verschärfen die Spannungen zwischen Ländern mit früher und später Dekarbonisierung.

Vor allem die Länder des globalen Südens sind höheren Übergangsrisiken ausgesetzt als die technologieführenden Volkswirtschaften des globalen Nordens. Das Papier spiegelt Debatten über Energiewendeprozesse in umstrittenen Kontexten unter Mitgliedern des im Januar gegründeten Erfurter Graduiertenzentrums „Effective and Innovative Policymaking in Contested Contexts“ (EIPCC) wider.

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