Bundesrichterin lehnt Genehmigungen der Trump-Regierung ab – auch von Biden unterstützt
Mehr als 160.000 Barrel pro Tag wollte der Konzern ConocoPhillips in der National Petroleum Reserve Alaskas westlich der Prudhoe Bay fördern. Eine Bundesrichterin hat am 25.08.2021 laut Washington Post die Genehmigungen für das umstrittene, an der Nordküste Alaskas geplante Ölprojekt verweigert. Sie bemängelte, wie die US-Regierung die Umweltauswirkungen des Projekts bewertet hatte, einschließlich der Frage, dass es Eisbären schaden könnte.
Das Willow-Projekt von ConocoPhillips war sowohl von der Trump- als auch von der Biden-Regierung unterstützt worden, obwohl Bedenken laut geworden waren, wie sich das Großprojekt auf die Tierwelt und die indigenen Gemeinschaften auswirken könnte. Die noch von Obama ernannte US-Bezirksrichterin Sharon Gleason schrieb in ihrem Urteil, dass das Bureau of Land Management und der U.S. Fish and Wildlife Service das Projekt fälschlicherweise genehmigt hätten, weil sie die Auswirkungen auf das Klima und andere mögliche Erschließungspläne nicht angemessen analysiert hätten und nicht angegeben hätten, wie die Eisbären geschützt werden könnten.
Die Entscheidung ist ein schwerer Schlag für das Projekt, das von der Kongressdelegation Alaskas und der Industrie als wichtige Quelle für Arbeitsplätze im Bundesstaat angepriesen worden war. Nachdem die Trump-Regierung die Bohrung genehmigt hatte, klagten Ureinwohner Alaskas und Umweltaktivisten. Die Gegner des Projekts begrüßten nun Gleasons Entscheidung: „Wir und unsere Klienten feiern gerade, dass es in diesem Winter keinen Willow-Bau geben wird“, sagte Bridget Psarianos, Anwältin bei Trustees for Alaska, die sechs Klienten in dem Fall vertrat, darunter die Gruppe Sovereign Iñupiat for a Living Arctic.
Der Bohrplan von ConocoPhillips sah den Bau mehrerer Bohrstellen, einer Aufbereitungsanlage, einer Kiesmine sowie Hunderte von Kilometern an Straßen und Pipelines in der National Petroleum Reserve-Alaska vor, dem größten öffentlichen Einzelgrundstück des Landes. Der Standort befindet sich in der Nähe von Nuiqsut, einer indigenen Gemeinde, deren Bewohner traditionell auf die Jagd nach wandernden Karibus gehen.
->Quelle und vollständiger Bericht (engl.): washingtonpost.com/biden-climate-willow-project