US-Energieministerium fordert Erfinder heraus, Wellenkraft zu nutzen
Das amerikanische Energieministerium (DOE) sucht nach Geräten, die in Katastrophengebieten eingesetzt werden können, in denen der Strom ausgefallen ist. Dazu wurde 2019 vom National Renewable Energy Laboratory (NREL) des DOE ein Wettbewerb gestartet, der Tüftler herausfordern soll. Viele Unternehmen hatten es versucht, aber ihre Projekte zur Gewinnung von Wellenenergie – von denen einige zig Millionen Dollar gekostet hatten – waren im Grunde genommen im Sande verlaufen. Bis 2015 hatte sich nämlich die Nutzung von Sonnen- und Windenergie zwar zu einer großen Sache entwickelt, aber die Nutzung der Wellenenergie war immer noch ein Traum.
Die meisten frühen Geräte waren aus Metall, in der Regel wie Kampfpanzer konstruiert, um den Stößen und der Korrosion der Meereswellen standzuhalten. Die Vorstellung, dass man Wellenenergie mit leichten, billigen Materialien gewinnen kann, galt zunächst als radikal. Das Ziel, Energie aus einem leichten, wellenbetriebenen Gerät zu gewinnen, hat sich daher seitdem zu einem der wichtigsten Wettbewerbe des Energieministeriums entwickelt. Er trägt den Namen „Waves to Water“ und hat zum Ziel, genügend Wellenenergie für die Entsalzung von Meerwasser zu erschließen.
Der 2019 mit einem Preisgeld von 3,3 Millionen Dollar gestartete Wettbewerb sieht 5 Stufen zur Entwicklung eines Wellenkraftwerks vor. Die Richtlinien verlangen von den Gewinnern, dass sie Maschinen liefern, die „raue Wellenbedingungen überstehen“, in handelsübliche Liefercontainer passen und innerhalb von 48 Stunden nach Küstenkatastrophen wie Hurrikans, welche die Stromversorgung lahmlegen, eingesetzt werden können.
Die Opfer des großen Stromausfalls in New Orleans und der damit einhergehenden Wasserknappheit im Gefolge des Hurrikans Ida werden das nicht glauben. Genauso wenig wie die 65 Gruppen von Unternehmen und Universitäten aus aller Welt, die am NREL-Wettbewerb teilgenommen haben. Darunter sind einige Erfinder, die seit 2012 an kleinen wellenbetriebenen Geräten arbeiten.
Bisher haben sie in 4 Stufen konkurriert: ein wellenbetriebenes System vorzuschlagen, einen detaillierten Plan und ein Modell zu entwickeln, eine Methode auszuarbeiten, um es zu testen, und dann zu zeigen, dass es funktioniert. In Kürze wird das NREL zwischen 4 und sechs der Finalisten dieser früheren Stufen auswählen, um ihre Techniken weiter zu entwickeln.
Die letzte Stufe trägt den Namen „DRINK„. Die Juroren messen, wie viel Wasser gefördert wurde und wie viel Salz durch die Wellenkraft aus dem Wasser entfernt wurde. Der Gesamtsieger erhält ein Preisgeld von mindestens 500.000 Dollar und kann zusätzlich weitere Preise gewinnen.
Die letzten Runden
Das Preisgeld teilen sich bis zu sieben Gewinner der CREATE-Phase und kommen in die letzte Phase des Wettbewerbs. Dann haben sie 180 Tage Zeit, ihre Systeme zu bauen und zu Jennette’s Pier in Nags Head, North Carolina, zu transportieren.
Das zur University of North Carolina gehörende Coastal Studies Institute und Jennette’s Pier haben sich mit WPTO und NREL zusammengetan, um die Finalisten des Wettbewerbs im April 2022 in North Carolina zu empfangen. Der Pier wird den Wettbewerbern als Haupttestgelände dienen, wo die Richter die Leistung ihrer endgültigen Entwürfe während eines fünftägigen Tests auf offenem Meer bewerten werden.
Die Wettbewerbsteilnehmer erhalten Unterstützung von Sponsoren, sie können auch mit der International Desalination Association zusammenarbeiten, die sie mit der Entsalzungsbranche in Verbindung bringt und Zugang zu technischen Schulungsseminaren bietet. Engineering for Change bietet zusätzliche Unterstützung durch die Vermittlung von Mentoren und Schulungsmaterialien.
->Quellen und vollständiger Artikel (engl.):
- nrel.gov/winning-wave-desalination-challenge
- publicnews.in/contest-challenges-inventors-to-harness-wave-power-to-desalinate-seawater
- fuentitech.com/the-contest-challenges-the-inventor-to-use-wave-power-to-desalinate-seawater
- msnbctv.news/contest-challenges-inventors-to-harness-wave-power-to-desalinate-seawater