Europäischer Champion für E-Auto-Batterien

Mercedes-Benz neuer Partner der Automotive Cells Company (ACC – Stellantis und TotalEnergies)

„Auf dem Weg in eine rein elektrische Zukunft“ beteiligt sich Mercedes-Benz nach eigenen Angaben am europäischen Batteriezellenhersteller Automotive Cells Company (ACC), um die Entwicklung und Produktion von Hochleistungsbatteriezellen und -modulen der nächsten Generation voranzutreiben. ACC ist Ergebnis der von Stellantis und TotalEnergies im Jahr 2020 ergriffenen und von den französischen, deutschen und europäischen Behörden unterstützten Initiative, einen europäischen Champion für Batterien für Elektrofahrzeuge zu schaffen.

Batterien – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Die Stuttgarter werden ACC Technologie und Produktions-Know-how zur Verfügung stellen. Die Partner werden die Entwicklung von ACC beschleunigen, mit dem Ziel, bis 2030 eine Zellkapazität von mindestens 120 GWh zu erreichen. Der Beitritt von Mercedes-Benz zum ACC ist zwar ein klarer Beweis für den industriellen Fortschritt und die Vorzüge des Projekts, das dadurch gestärkt wird. Die Transaktion steht aber noch unter dem Vorbehalt der Einigung über die endgültige Dokumentation und der üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich der behördlichen Genehmigungen.

Ziel von ACC ist es, Batteriezellen und -module für Elektrofahrzeuge zu entwickeln und zu produzieren, wobei der Schwerpunkt auf Sicherheit, Leistung und Wettbewerbsfähigkeit liegt und gleichzeitig ein Höchstmaß an Qualität und eine möglichst geringe CO2-Bilanz gewährleistet wird. Der aktualisierte Kapazitätsplan von ACC wird Investitionen in Höhe von mehr als sieben Milliarden Euro mobilisieren, die durch Subventionen unterstützt und durch Eigen- und Fremdkapital finanziert werden sollen. Die Schaffung dieses europäischen Batterie-Champions wird Europa dabei unterstützen, die Herausforderungen der Energiewende in der Mobilität zu meistern und die Versorgungssicherheit mit einer Schlüsselkomponente für die Elektroautoindustrie zu gewährleisten.

ACC wird von einem erfolgreichen Trio von Partnern unterstützt, das Folgendes vereint:

  • Mit Saft, einer Tochtergesellschaft von TotalEnergies, die über mehr als 100 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der langlebigen Batterien und Batteriesysteme verfügt, wird ACC von einem erfolgreichen Trio unterstützt.
  • Ein führender globaler Mobilitätsanbieter mit Stellantis, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Spitzentechnologie bereitzustellen, um die Bewegungsfreiheit für alle durch unverwechselbare, attraktive, erschwingliche und nachhaltige Mobilitätslösungen zu gewährleisten.
  • Das Forschungs- und Entwicklungs-Know-how von Mercedes-Benz sowie die Unterstützung des Ausbaus der ACC-Produktionsstätten auf der Grundlage der Qualitätsstandards der Marke.

„Mercedes-Benz verfolgt einen sehr ehrgeizigen Transformationsplan und diese Investition markiert einen strategischen Meilenstein auf unserem Weg zur CO2-Neutralität. Gemeinsam mit ACC werden wir Batteriezellen und -module in Europa entwickeln und effizient produzieren – maßgeschneidert für die spezifischen Anforderungen von Mercedes-Benz“, sagt Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG. „Diese neue Partnerschaft ermöglicht es uns, die Versorgung zu sichern, Größenvorteile zu nutzen und unseren Kunden eine überlegene Batterietechnologie anzubieten. Darüber hinaus können wir dazu beitragen, dass Europa auch im Zeitalter der Elektromobilität das Herzstück der Automobilindustrie bleibt. Mit Mercedes-Benz als neuem Partner will ACC die Kapazitäten an seinen europäischen Standorten mehr als verdoppeln, um die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas bei der Entwicklung und Herstellung von Batteriezellen zu unterstützen.“

„Wir begrüßen Mercedes-Benz als strategischen Partner, der unsere Ambitionen teilt, die Führung von ACC zu beschleunigen“, sagte Stellantis CEO Carlos Tavares. „Die Elektrifizierungsstrategie von Stellantis läuft auf Hochtouren, und die heutige Ankündigung ist der nächste Schritt in unserem Plan, der Vorreiter in der Automobilindustrie zu sein, wobei alle 14 Marken bestrebt sind, erstklassige voll elektrifizierte Lösungen anzubieten, die den Anforderungen der Kunden entsprechen. Dieses Konsortium nutzt unser gemeinsames technisches Know-how und unsere Produktionssynergien und stellt sicher, dass Stellantis die Welt auf die effizienteste, erschwinglichste und nachhaltigste Art und Weise fortbewegt.“

„Wir freuen uns, Mercedes-Benz als neuen Partner von ACC begrüßen zu dürfen. Dies zeigt die Glaubwürdigkeit unserer Initiative, die wir vor einem Jahr mit Stellantis ergriffen haben, und wird unser Ziel, einen europäischen Batterie-Champion zu schaffen, deutlich unterstützen. Gemeinsam bringen wir alle unsere Fähigkeiten ein, um zur nachhaltigen Entwicklung der Mobilität beizutragen. Dies ist ein neuer Beweis für unsere Umwandlung in ein breit gefächertes Energieunternehmen und ein konkreter Beweis für unsere Bereitschaft, unsere Präsenz im Elektrizitätssektor zu erweitern. TotalEnergies wird sich auf das anerkannte Fachwissen seiner Tochtergesellschaft Saft im Bereich Batterien und auf das industrielle Know-how unserer Partner stützen, um dem starken Wachstum von Elektrofahrzeugen in Europa gerecht zu werden“, so Patrick Pouyanné, Vorsitzender und CEO von TotalEnergies.

Altmaier begrüßt Entscheidung

Bundeswirtschaftsminister Altmaier begrüßt die Entscheidung, dass Mercedes Benz neuer Partner des Batteriekonsortiums von Automotive Cells Company (ACC) wird und alle drei Partner die Batteriezellproduktion weiter vorantreiben wollen. Seit 2018 wird innerhalb der Europäischen Union und von Frankreich und Deutschland das Konsortium ACC im Rahmen eines gemeinsamen europäischen Projektes (IPCEI- Important Project of Common European Interest) unterstützt und vorangetrieben.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Schon jetzt lässt sich absehen, dass in den nächsten Jahren mehrere zehntausend Arbeitsplätze allein in Deutschland in der Batteriezellfertigung entstehen werden. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich hat das Potenzial, dass hieraus ein neuer Batterie-Champion in Europa entsteht. Zusammen mit dem Projekt von Tesla sowie den weiteren 14 Projekten, die wir im Rahmen der europäischen Batterieprojekte fördern, kann Deutschland zu einem Schwerpunkt der weltweiten Batterieproduktion werden. Damit entsteht das bislang erfolgreichste industriepolitische Projekt seit Airbus.“

Weitere Informationen zur Förderung der Batterieprojekte in Deutschland und Europa:

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert die Batterie-Projekte in Deutschland mit ca. 3 Mrd. Euro. Insgesamt nehmen an den beiden Batterie-IPCEIs in Europa fast 60 Unternehmen aus 12 europäischen Mitgliedstaaten teil. Hinzu kommen mehrere 100 Unternehmen aus Europa, die indirekt als Zulieferer, Forschungseinrichtung, anderweitiger Partner vom IPCEI profitieren.

In Europa ist derzeit ein regelrechter Boom in der Batteriezellenfertigung zu beobachten. Der Bau von mehreren „Gigafactories“ ist geplant und teilweise schon in Umsetzung. Europaweit werden bis 2030 rund 100.000 neue Arbeitsplätze im Batteriesektor entstehen. Allein in Deutschland investieren die 16 geförderten Unternehmen der beiden IPCEIs insgesamt mehr als 13 Mrd. Euro und schaffen rd. 10.000 direkte Arbeitsplätze. Dabei entstehen über 180 GWh Zellproduktionskapazität.

Batteriezellen sind eine Zukunftstechnologie, insbesondere in der Mobilität. Es geht darum, neue Wertschöpfung zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu erhalten und auszubauen. Ziel ist eine wettbewerbsfähige, innovative und nachhaltige Batterie-Wertschöpfungskette in Deutschland und Europa: von der Aufbereitung der Rohstoffe über die Batteriezellfertigung bis zum Recycling. Die Batteriezellen „made in Europe“ sollen qualitativ hochwertig und innovativ sein und die Produktionsprozesse umweltschonend und nachhaltig.

->Quellen: