Düsseldorfer Regierung braucht sie nicht mehr
Am 22.12.2021 versandte die EnergieAgentur.NRW GmbH eine Abschiedsmail, betreffend ihr eigenes Ende: „Der Vertrag des Landes NRW mit der EnergieAgentur.NRW GmbH endet zum 31.12.2021. Wir stellen somit zum Ende des Jahres unseren Betrieb ein“. Mit der Mail wollen die Mitarbeiter der EnergieAgentur.NRW den „zahlreichen Weggefährten für 31 Jahre gemeinsames Engagement für Klimaschutz, Energieeffizienz, Energiesparen und Erneuerbare Energien herzlich danken“. Man danke den Landesregierungen und der EU für die jahrelange Finanzierung.Bereits am 11.03.2021 sagte Stefan Lauscher in der Sendung: Aus für Energie-Agentur: „Pinkwart macht uns platt“. im Westdeutschen Rundfunk: „Die Energie-Agentur NRW berät die Landesregierung seit Jahrzehnten in Fragen der Erneuerbaren Energien. Jetzt wurde ihr Aus beschlossen. Die Opposition ist empört, Mitarbeiter frustriert. In: wdr.de. Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR), 11. März 2021, abgerufen am 6. Mai 2021.
Energiezukunft schrieb: „Die Energieagentur NRW wird abgewickelt. Stattdessen gründet die Landesregierung eine Landesgesellschaft. Die Kontinuität der Arbeit für die Energiewende ist in Gefahr, denn die neue Gesellschaft fängt bei null an. Bislang arbeitet die Energie-Agentur NRW als externer Dienstleister für die Landesregierung – rund 170 Mitarbeiter mit breiter Kompetenz im Energiebereich beraten Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen in allen Fragen der Energiewende und des Einsatzes Erneuerbarer Energien, sind in vielen Netzwerken aktiv und begleiten Marktinitiativen des Bundeslandes. Rund 800 Veranstaltungsaktivitäten gab es allein im vergangenen Jahr, online und vor Ort. Geschäftsführer der neuen Landesgesellschaft wird mit Ulf C. Reinhardt ausgerechnet ein Mann, dem der Verband freier Kammern vorwirft, als IHK-Geschäftsführer Köln keinen einzigen rechtskonformen Haushalt vorgelegt zu haben.
Die Geschäftsführer Frank-Michael Baumann und Lothar Schneider danken den Gesellschaftern der EnergieAgentur.NRW GmbH in ihrer Abschiedsmail, der agiplan GmbH und der EE ENERGY ENGINEERS GmbH, die sie bei den Beratungs- und Netzwerkaktivitäten im Bereich Klima und Energie stets unterstützt hätten.
- Der Name „EnergieAgentur.NRW“ habe nicht nur in der Öffentlichkeit einen sehr guten Klang. Er stehe für „viele Tausend Beratungsanfragen, die seit 1990 in zahlreiche umgesetzte Projekte in Unternehmen und Kommunen mit hohen Investitionsvolumina mündeten“. Er stehe gleichzeitig für mehr als eine halbe Million Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Weiterbildungsangeboten in Sachen Energieeffizienz.
- Der Name EnergieAgentur.NRW stehe für die erfolgreiche Organisation von Netzwerken im Energiebereich in NRW – dem Cluster EnergieRegion.NRW. Die Netzwerke seien ein Angebot für Firmen, Institutionen und Forschungseinrichtungen gewesen. Hier seien Innovationen entstanden, und der Austausch von Rahmenbedingungen sei diskutiert worden. Die Netzwerke und weitere Arbeitseinheiten hätten in den Bereichen Erneuerbare Energien (Windenergie, Photovoltaik, Geothermie, Bioenergie, Wasserkraft), Kraftwerkstechnologien inklusive Kraft-Wärme-Kopplung, Speichertechnologien und Netze, Brennstoffzellen, Wasserstoff und Elektromobilität, Kraftstoffe der Zukunft, Energiewirtschaft, Bergbauwirtschaft samt Grubengasnutzung, Bauen und Wohnen, Klimaschutzsiedlungen, Wärmepumpentechnik sowie Holzpellets agiert.
- Die EnergieAgentur.NRW organisierte den Cluster EnergieForschung.NRW (CEF) und unterstützte die Netzwerkpartner im internationalen Geschäft.
- Die EnergieAgentur.NRW war bis zuletzt bundesweit die größte von einem Bundesland getragene Einrichtung ihrer Art unter den rund 40 Energieagenturen in Deutschland. Wenn wir nun zum letzten Mal zurückblicken, dann nicht ohne Stolz: In den vergangenen 31 Jahren hat die EnergieAgentur.NRW sehr viel geleistet. Sie hat sich mit ihrer Neutralität und Objektivität sowie Flexibilität einen guten Namen erarbeitet, der weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens reichte. Ohne unsere zuletzt 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen hier der größte Dank gebührt, wäre das nicht möglich gewesen.
Die Energiewende sei inzwischen eine globale Bewegung, und sie werde an Komplexität weiter zunehmen. Und weil sie vom Wesen her dezentral sei, werde die Steuerung eine wesentliche Herausforderung sein. Die Ausmaße der künftigen Transformation würden dafür sorgen, dass die Herausforderungen auf absehbare Zeit weiter zunehmen würden. Die Energieagentur.NRW appelliert am Endes ihrer Abschiedsmail an alle Adressaten: „Bitte hören Sie nicht auf, sich für den Klimaschutz und die Klimafolgenanpassung einzusetzen!
Große Herausforderungen – auch für die Landesregierung, der wir an dieser Stelle viel Glück und Erfolg beim Erreichen der anspruchsvollen Ziele wünschen“. Und sie empfiehlt „noch bis Ende des Jahres 2021 … auf 30 Jahre EnergieAgentur.NRW: energieagentur.nrw/eanrw/30-jahre“ zu schauen.
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