SZ: Windgeneratoren brauchen schwere Pfähle und Wälzlager – die Welten treffen einander
von Benedikt Müller-Arnold
Schwerindustrie und Klimaschutz passten bisher schlecht zusammen. Denn Stahlwerke, Gießereien oder Chemiefabriken emittieren viel Treibhausgas. Thyssenkrupps Duisburger Stahlwerk stößt allein 2 Prozent der gesamten deutschen Emissionen aus. Zwar haben auch die Thyssener Ziele und Pläne, wie sie bald klimaneutral werden wollen: mit Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien. Aber noch warnt die Industrie vor Carbon Leakage: zu ehrgeizige Klimaziele könnten dazu führen, dass die Produktion – samt Emissionen – in Erdteile mit laxeren Regeln „auswandert“. Dazu kommt die Sorge, Strom könnte in der Übergangszeit sehr teuer werden, bis endlich genügend Erneuerbare Energien samt Speicher im Netz sind. „Dabei droht fast unterzugehen“, so SZ-Autor Benedikt Müller-Arnold am 30.12.2021, „dass die alte Stahl-Welt durchaus auch von der Energiewende profitiert: wenn Hersteller beispielsweise riesige Fundamente für Windräder auf dem Meer liefern. Oder eben Wälzlager für immer größere Windräder“.
Dass Windgeneratoren immer größer und leistungsfähiger würden, spürten sie auch bei den Dillinger Hüttenwerken. Müller Arnold: „Die Saarländer walzen dicke Brammen aus Stahl zu großen Blechen, die etwa in der Bauindustrie zum Einsatz kommen. Hierbei ist Dillinger durchaus auf Rekorde aus: Bis zu 42 Tonnen wiegen einzelne Bleche, die das Walzwerk an der Saar verlassen und oft per Schiff abtransportiert werden.“ Derlei Riesenbleche landeten „zu einem großen Teil“ in Fundamenten, die Windräder vor den Küsten am Meeresboden verankern. Demnach stehen schon etwa 80 Windparks in Europa auf Spezialblechen des saarländischen Herstellers…. weiterlesen auf sueddeutsche.de/thyssenkrupp-rothe-erde-dillinger-huette-energie.
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