Warum wir die Ausweitung des nutzenorientierten Umgangs mit Zeit verhindern müssen
Die Ökonomisierung der Zeit hat sich seit der industriellen Revolution vor allem in der Arbeitswelt gezeigt. Effizienzsteigerung und das geforderte Vermeiden von „Zeitverschwendung“ sind die zentralen Kennzeichen der wirtschaftlichen Entwicklung, schreibt Ludwig Heuwinkel in seinem Buch „Die Ökonomisierung der Zeit“.
Doch auch in nicht-wirtschaftlichen Bereichen ist die Zeit immer knapper bemessen. Ludwig Heuwinkel macht die neoliberale Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik dafür verantwortlich, dass Zeit heute beispielsweise auch in Schule und Gesundheitswesen als wertvolle Ressource gilt, die sich immer häufiger effizienzorientierten Strukturen zu unterwerfen hat. Hierdurch wird die Verfolgung der eigentlichen Ziele behindert, außerdem missachtet die Ökonomisierung der Zeit ökologische Rhythmen und Eigenzeiten und verstärkt damit die Umweltkrise.
Wir müssen unseren einseitig effizienzorientierten Umgang mit Zeit also überdenken und zeitbewusster leben. Das Motto »Zeit ist Geld« sollte dabei durch die Losung „Zeit ist Leben“ abgelöst werden.
Der Autor Ludwig Heuwinkel – Der promovierte Soziologe Ludwig Heuwinkel hat alsFachlehrer in der Erwachsenenbildung gearbeitet,war Schulbuchautor und Moderator inLehrerfortbildungen. Er ist Mitglied der DeutschenGesellschaft für Zeitpolitik und schreibt überverschiedene Aspekte der Zeit.
Ludwig Heuwinkel: Die Ökonomisierung der Zeit – Warum wir die Ausweitung des nutzenorientierten Umgangs mit Zeit verhindern müssen – ISBN: 978-3-96238-326-8, Softcover, 384 Seiten, Erscheinungstermin: 09.12.2021, 29,00 € (D). Auch als E-Book erhältlich.
->Quelle: oekom.de