Hydrogeit Verlag veröffentlicht Marktübersicht und Umfrage über Elektrolyseure
Die Produktion von Wasserstoff gilt weltweit als Zukunftsmarkt. Entsprechend verzeichnen die Elektrolyseurhersteller eine bis dato unbekannte Nachfrage. Zahlreiche neue Akteure drängen auf den Markt. Was heißt das für Technologien und Preise? Und wann kann grüner Wasserstoff mit fossil erzeugtem Wasserstoff konkurrieren? Die Fachzeitschrift HZwei hat für ihre Januar-Ausgabe 2022 eine Umfrage durchgeführt und eine Marktübersicht erstellt.
Die HZwei-Redaktion hat 29 Anbieter aus dem In- und Ausland, die Elektrolyse-Stacks, Elektrolyseure oder komplette Anlagen zur elektrolytischen Wasserstofferzeugung anbieten, um ihre Einschätzung zu verschiedenen Marktfragen gebeten und in anonymisierter Form festgehalten. Insgesamt haben 16 Unternehmen auf die Umfrage geantwortet. Die Ergebnisse wurden übersichtlich auf insgesamt vier Druckseiten im Januar-Heft der HZwei aufgelistet.
Die Unternehmen durften dabei bis zu fünf Produkte angeben. Neben den technischen Daten der Produkte wurde auch nach Weiterentwicklungen der letzten Jahre und Einschätzungen zum Markt (s. Skaleneffekte lassen Preise für Elektrolyseure sinken) gefragt. Wegen Doppelungen bei Stack- und Systemanbietern haben es schließlich 14 in diese Übersicht, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, geschafft.
Hersteller rechnen mit 10 bis 20 % günstigeren Elektrolyseuren innerhalb von zwölf Monaten
Die Auswertung der Antworten ergab, dass die Preise für Elektrolyseure, Stacks und Komplettsysteme bei zwei Dritteln der Hersteller in den vergangenen 24 Monaten um bis zu 20 Prozent gesunken sind. Für die nächsten zwölf Monate rechnet die Hälfte damit, dass die Geräte um weitere zehn Prozent günstiger werden. Fünf Hersteller rechnen sogar mit 20 Prozent niedrigeren Preisen. Das ist eine ähnliche Entwicklung wie in der Photovoltaik in den 2000er und 2010er Jahren.
HZwei will diese Marktübersicht, die auf einer ersten Umfrage von vor vier Jahren basiert (s. HZwei-Heft Apr. 2017) kontinuierlich zu erweitern und zu verbessern und hofft auf Hinweise auf weitere Anbieter.
Skalierung der Produktion
Fast übereinstimmend gaben die Anbieter an, die Skalierung der Produktion sei der wesentliche Grund für die sinkenden Preise. Das passt zu den Angaben in der Marktübersicht, die begleitend zur Umfrage erstellt wurde: Die allermeisten Elektrolyseure werden mittlerweile in Serie gefertigt, aber nur wenige Hersteller gaben an, bereits eine Massenproduktion erreicht zu haben.
Grüner Wasserstoff noch vor 2030 konkurrenzfähig
Zwei Drittel der Umfrage-Teilnehmer rechnen damit, dass grüner Wasserstoff 2030 mit dem grauen Wasserstoff, der aus Erdgas erzeugt wird, preislich mithalten kann. Zwanzig Prozent gehen sogar davon aus, dass das schon 2025 der Fall sein wird. Hierbei ist allerdings nur die Produktion eingerechnet, nicht der Transport, der je nach Entfernung und Transportweg einen nennenswerten Anteil am Preis ausmachen kann. Doch voraussichtlich sind die Entfernungen gar nicht so lang wie von einigen erwartet: Der Großteil nennt Europa als wichtigsten Absatzmarkt.
Die Ergebnisse wurden im neuen HZwei-Heft und im Februar auch auf Englisch in dem ebenfalls im Hydrogeit Verlag erscheinenden e-journal H2-international veröffentlicht.
->Quellen:
- hzwei.info/hzwei-umfrage-ueber-elektrolyseure
- hzwei.info/skaleneffekte-lassen-preise-fuer-elektrolyseure-sinken
- HZwei – Das Magazin für Wasserstoff und Brennstoffzellen, Hrsg.: Dipl.-Ing. Sven Geitmann, Hydrogeit Verlag, Oberkrämer – ISSN 2367-393X, Heft-Nr. 1, Januar 2022