Erneuerbre Energien präsentiert: „The smarter E Award“
Die intelligente Nutzung von erneuerbaren Energien und digitale Werkzeuge für den Betrieb von Ökostromanlagen stehen im Mittelpunkt der smarter E Awards in der Kategorie „Smart Renewable Energy“. Denn die Zukunft der erneuerbaren Energien liegt nicht nur in ihrer Erzeugung, sondern auch in der intelligenten Nutzung. Die Energiewende basiert nämlich auf zwei Säulen: die dezentrale Erzeugung von Ökostrom vor allem durch volatil produzierende Technologien und dessen Nutzung in anderen Sektoren wie Wärme und Verkehr.
Unter anderem Lösungen für diese Sektorkopplung, aber auch für die Netzinfrastruktur der Zukunft, die Digitalisierung der Energiewirtschaft und Wasserstofflösungen wetteifern um den begehrten Smarter E Award in der Kategorie „Smart Renewable Energy. Acht Lösungen haben es ins Finale im Rahmen der „The Smarter E Europe“ geschafft. Die Juroren haben am die acht für das Finale am 10.05.2022 in München ausgewählt.
1. Intelligente Wallbox
Die klassische Sektorkopplung hat unter anderem Fronius im Blick. Im Rahmen der Strategie 24 Stunden Sonne hat das Unternehmen eine eigene Wallbox für das Laden von Elektroautos entwickelt. Diese ist sowohl für die feste Montage an der Wand als auch abnehmbar für das Laden unterwegs erhältlich. Der Wattpilot kann automatisch von der ein- zur dreiphasigen Stromversorgung umschalten und damit optimal die Autoakkus mit einer Leistung zwischen 1,38 und 22 Kilowatt laden – im besten Falle mit maximalem Solarstromanteil. Denn diese breite Leistungsbereich sorgt dafür, dass auch der noch so geringste Ertrag aus der Solaranlage in den Batterien des Elektroautos landet. Der Wattpilot kann zudem das Laden automatisch starten, wenn die Solaranlage Strom liefert. Die Wallbox kann zudem auf variable Stromtarife reagieren und so Netzstrom laden, wenn er preiswert ist.
2. Schnelllader mit vielen Möglichkeiten
Eine neue Ladestation hat auch Smappee entwickelt. Die EV Base Ultra schiebt den Gleichstrom mit einer Leistung von bis zu 160 Kilowatt in die Autoakkus. Sie kann aber auch mit Wechselstrom laden. Zudem bringt sie Schnittstellen für moderne Zahlungsmethoden mit. Neben RFID-Chips sind hier auch QR-Codes möglich. Zudem kann sie auf verschiedene Betreiber hin eingestellt werden. Die Nutzer können die Ladestation hinsichtlich des Last- und Lademanagements verwalten und an die Bedingungen vor Ort anpassen. So können sie Leistungsgrenzen einstellen, das Laden mit selbsterzeugtem Solarstrom priorisieren oder variable Stromtarife aus dem Netz nutzen.
3. Nachhaltige Elektroautos
Mit einem Elektroauto hat es E Go ins Finale des smarter E Awards geschafft. Der E Go Next Generation ist ein kompaktes Stadtauto, bei dessen Entwicklung die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stand. So haben die Entwickler dem Fahrzeug eine Polymeraußenhülle verpasst, die nicht lackiert ist. Vielmehr zieht sich die Farbe durch das gesamte Material. Dadurch werden Kratzer nahezu unsichtbar und E Go spart viel Energie bei der Produktion. Denn ein energieintensives Lackieren der Karosse ist nicht mehr notwendig. Zudem kann diese Karosse komplett und einfach recycelt werden, da sie nur aus einem einzigen Material besteht.
4. Strom und Dienstleistungen automatisch anbieten
Für den einfachen und wirtschaftlichen Betrieb von Solaranlagen und Speichern hat Fluence Energy eine Software entwickelt. Mit der Fluence IQ ist es möglich, automatisierte Gebote für Stromlieferungen oder Netzdienstleistungen zu erstellen.. Dazu nutzt die Software künstliche Intelligenz, um den optimalen Preis zu berechnen, zu dem der Betreiber seine Dienstleistungen in Auktionen anbieten kann. Die Berechnungen basieren auf verschiedenen Prognoseparametern. Dadurch können die Betreiber die finanziellen Erträge auch von ganzen Portfolien steigern und vor allem die notwendige Handarbeit im Kontrollzentrum verringern und die Anlage trotzdem auf optimalem Niveau betreiben.
5. Besseres Management fürs Stromnetz
Eine digitale Plattform hat auch der Netzbetreiber Transnet BW entwickelt. Sie ist Teil der Da/Re-Initiative, die Netzbetreiber zu einem aktiven Einspeisemanagement anregen soll. Über die Plattform werden Maßnahmen zur Netzstabilisierung und zur Behebung von Engpässen dezentral, flexibel und vor allem netzübergreifend koordiniert. Durch die Vereinfachung der Koordination können die Anforderungen im Rahmen des Redispatch 2.0 leichter erfüllt werden. Zudem kann das Stromnetz der Zukunft mit der automatisierten Engpassprognose und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Akteuren sicherer gestaltet werden.
6. Intelligenter Manager für Smart Home
Auf die Verbesserung des Energiemanagements im Smart Home hat es Xemex abgesehen. Das Lewiz ist ein Hardwaremodul, das im Sicherungskasten installiert wird. Dort kontrolliert und steuert es alle Verbraucher und Stromerzeuger im Gebäude – von der Solaranlage über die Wärmepumpe, den Stromspeicher oder die Wallbox bis hin zur Jalousie und anderen elektrischen Geräten. Eingestellt wird alles über eine App auf dem Smartphone. Durch diese Steuerung kann der Hauseigentümer den Eigenverbrauch von Solarstrom vor Ort in die Höhe treiben und die Stromkosten senken.
7. Sensor für die vorausschauende Wartung
Noch einen Schritt tiefer in die Verbrauchersteuerung geht C.R. Technology Systems. Denn das Unternehmen hat einen drahtlosen RFID-Temperatursensor entwickelt, der die Temperaturen in elektrischen Geräten misst – und das ohne zusätzliche Batterieversorgung. Die Daten aus den Sensoren werden in einem Dashboard dargestellt und ein Algorithmus erkennt, wenn die Temperaturwerte einen kritischen Punkt erreichen. Die Sensoren sind für die vorausschauende Wartung unter anderem von großen Wechselrichtern in Freiflächenanlagen oder von Windkraftanlagen einsetzbar, da sie dort die Temperaturen der kritischen Bauelemente überwachen können. Der Betreiber kann so eingreifen, bevor die Komponente ausfällt.
8. Geeignete Flächen finden
Die geeigneten Flächen für Solaranlagen zu finden, ist ein Weg zur Beschleunigung der Energiewende. Dazu hat Deeeper Technology einen Algorithmus entwickelt, der verschiedene Solaranlagen auf Dächern analysiert. Zunächst werden die Gebäude und ihre Dächer mit Hilfe von künstlicher Intelligenz auf Satellitenbildern lokalisiert. Anhand von architektonischen Merkmalen erkennt die Software dann, welche Hindernisse der Nutzung einzelner Areale des Daches für die Photovoltaik im Wege stehen. Danach könne virtuell Solarmodule auf den Dächern positioniert und der jährliche Energieertrag prognostiziert werden. Die Software ist vor allem für Kommunen, Stadtwerke und Unternehmen interessant, die damit abschätzen können, an welcher Stelle welche Investitionen in eine Solaranlage möglich und sinnvoll sind.
Welche dieser Innovationen am Ende den begehrten Smarter E Award gewinnt, steht am 10.05.2022 fest. Denn am Vorabend der Leitmesse der Solar-, Speicher- und Ökoenergiebranche findet die Preisverleihung im Internationalen Kongresszentrum München statt. (su)
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