Gesunde Ökosysteme für mehr biologische Vielfalt und natürlichen Klimaschutz

Internationaler Tag der Biologischen Vielfalt rückt Schutz und Bedeutung bedrohter Tier-, Pflanzenarten und Ökosysteme in den Fokus

Angesichts der globalen Artenkrise und des ungebremsten Verlustes gesunder Natur wirbt Bundesumweltministerin Steffi Lemke dafür, das Motto des heutigen Internationalen Tages der biologischen Vielfalt – „Eine gemeinsame Zukunft für alles Leben auf der Erde“ zum Leitmotiv für politische Entscheidungen zu machen. Heute vor dreißig Jahren wurde die Internationale Konvention zum Schutz der biologischen Vielfalt unterzeichnet. Dennoch bestehe beim Zustand der biologischen Vielfalt ungemindert dringender Handlungsbedarf. Nur durch gemeinsame und gezielte Anstrengungen könne das Überleben von Fauna, Flora und der Menschheit auf unserem Planeten sichergestellt werden, heißt es in der BMUV-Pressemitteilung vom 22.05.2022.

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz – Titel © Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV)

Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke: „Gesunde Moore und Wälder, saubere Flüsse und Meere oder grüne Oasen in Städten: Intakte Ökosysteme bieten unzähligen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und helfen gleichzeitig auch im Kampf gegen die Klimakrise. Ohne die Vielfalt unserer Arten und Lebensräume ist unsere gemeinsame Zukunft in Gefahr. Daher setze ich mich national wie international gezielt für den Schutz der biologischen Vielfalt ein. Schützen wir die Natur und stärken ihre natürlichen Funktionen, trägt dies auch unmittelbar zum Klimaschutz bei. Deshalb habe ich bereits im März Eckpunkte für ein Vier-Milliarden-Euro-Programm für natürlichen Klimaschutz vorgestellt, treibe eine ambitionierte Weiterentwicklung der Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt voran und habe im Bundeshaushalt 2022 einen Bundesnaturschutzfonds verankert.“

Der Zustand der biologischen Vielfalt habe sich dramatisch verschlechtert: Laut Weltbiodiversitätsrat könnten eine Million Tier-, Pflanzen-, und Pilzarten im Laufe des 21. Jahrhunderts aussterben. Ganze Lebensräume wie Korallenriffe seien in ihrer Existenz bedroht. Deshalb sei es entscheidend, dass auf der kommenden Weltnaturkonferenz ein neuer globaler Rahmen für biologische Vielfalt mit konkreten, messbaren und überprüfbaren Zielen verabschiedet werde, so die Ministerin, und weiter: Deutschland setze sich zum Beispiel gemeinsam mit anderen Staaten dafür ein, jeweils 30 Prozent der globalen Landes- und Meeresfläche unter Schutz zu stellen. Es gehe dabei aber nicht nur um neue Ziele – noch wichtiger sei, dass diese Ziele auch effektiv umgesetzt würden. „Artenschutz ist ein existentielles Anliegen, das ganz oben auf die globale Agenda gehört. Deshalb wird das Thema auch in der kommenden Woche bei den G7-Verhandlungen einen besonderen Stellenwert haben. Dafür setze ich mich mit Nachdruck ein,“ verspricht Bundesumweltministerin Lemke.

Um gegen die doppelte Krise des Artenaussterbens und der Klimakrise anzugehen, sei vor allem auch nationales Handeln dringend erforderlich. Denn die Auswirkungen der Klimakrise und der Verlust der biologischen Vielfalt seien auch bei uns bereits deutlich zu spüren. Das Bundesumweltministerium setze mit den folgenden Maßnahmen gezielt an verschiedenen Stellen an, um gleichzeitig der Biodiversitäts- und Klimakrise gemeinsam zu begegnen, um so die Arten und ihre Lebensräume zu schützen, heißt es weiter.

Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz

Das „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ setzt an der Schnittstelle von Natur- und Klimaschutz an: „Bis 2026 werden wir vier Milliarden Euro in den natürlichen Klimaschutz investieren. Damit werden wir etwa Moore wiedervernässen, Auen renaturieren sowie Wälder, Böden, Gewässer und Meere erhalten und schützen. Denn naturnahe Ökosysteme können Treibhausgase binden und bieten gleichzeitig Lebensräume für Pflanzen und Tiere. So sichern wir unsere natürlichen wie ökonomischen Lebensgrundlagen und erhöhen deren Widerstandsfähigkeit gegen die Folgen der Klimakrise, wie Dürre oder Überflutung, erläutert Steffi Lemke.

Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt

Die Neuauflage der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt mit einem Zielkatalog, Maßnahmen und gezielter Förderung werde das zentrale Instrument sein, um den globalen Biodiversitätsrahmen – ebenso wie die EU-Biodiversitätsstrategie – in Deutschland ambitioniert umzusetzen. Im Zuge der Neuauflage der Strategie sollten außerdem wichtige, bisher fehlende oder unzureichend behandelte Themen aufgenommen werden, zum Beispiel die erneuerbaren Energien, der Insektenschutz oder der Meeresschutz. Die Zielerreichung solle besser messbar und damit nachprüfbar sein, heißt es in der BMUV-Pressemeldung.

Bundesnaturschutzfonds

Mehr Geld sollte auch in den neuen Bundesnaturschutzfonds fließen, der die bisherigen Einzelförderprogramme des Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministeriums zusammenfasse und insbesondere um ein Artenhilfsprogramme erweitere. Damit sollten insbesondere vorbeugend Schutzmaßnahmen für Arten ergriffen werden, die durch die Erzeugung erneuerbarer Energien besonders betroffenen seien. In der Finanzplanung für 2022 bis 2026 würden für den Bundesnaturschutzfonds Mittel in Höhe von mehr als einer halben Milliarde Euro eingeplant. Das seien rund 176 Millionen Euro mehr als nach bisheriger Planung. Damit stünden auch für das erfolgreiche Bundesprogramm Biologische Vielfalt wieder mehr Mittel zur Verfügung, heißt es abschließend.

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