BMWK unterstreicht „Resilienz des Energieforschungssystems“
Für den Klimaschutz sei es wichtig, dass „neue Technologien den Weg aus den Laboren in die Wirtschaft und Gesellschaft“ fänden, heißt es im Bericht zum 7. Energieforschungsprogramm, den die Regierung am 04.07.2022 als Unterrichtung (20/2370) vorgelegt hat – so der parlamentseigene Pressedienst heute im bundestag. Das Förderprogramm habe entsprechend einen Schwerpunkt auf den beschleunigten Transfer von Innovationen in die energiewirtschaftliche Praxis und die Gesellschaft gelegt. Zu den neuen Formaten zählten beispielsweise die Reallabore der Energiewende des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und die Wasserstoff-Leitprojekte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Aus dem Vorwort
„Durch eine konsequente Transformation des Energiesystems kann eine klimafreundliche, verlässliche und bezahlbare Energieversorgung gelingen. Die Verbindung von Ökologie und Ökonomie legt die Grundlage für den wirtschaftlichen Fortschritt und den Wohlstand unserer Gesellschaft. Neue und weiterentwickelte Technologien und Konzepte für ein klug austariertes Gesamtsystem werden gebraucht, damit von der Erzeugung bis zum Verbraucher möglichst klimaneutral gewirtschaftet werden kann. Einen Beitrag kann hier zum Beispiel grüner Wasserstoff (H2) leisten, der mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wird. Daher fördert die Bundesregierung mit ihrem 7. Energieforschungsprogramm technische und nicht-technische Innovationen und Forschung für die Energiewende entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Auch die Energieforschung in Deutschland war im vergangenen Jahr von den großen Herausforderungen der Covid-19-Pandemie beeinflusst. Gleichwohl ist es jedoch wie schon 2020 gelungen, Forschung und Entwicklung im Energiebereich erfolgreich weiterzuführen – oftmals mit enormen Kraftanstrengungen auf Seiten der Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft. Die Forschungsförderung konnte dank der hohen Flexibilität des Instruments der Projektförderung reibungslos und ohne administrative Verzögerungen diese Arbeit unterstützen. Aufgrund dieser Resilienz des Energieforschungssystems konnten pandemiebedingte Beeinträchtigungen in den Forschungsvorhaben weitgehend abgefangen werden. Hinzu kommt die hohe Verlässlichkeit für Forschende im Rahmen der institutionellen Förderung.
Die Energiewende ist ein gewaltiges Transformationsprojekt. Folgerichtig ist, trotz Pandemie, die Zahl der Forschungsprojekte und das Förderbudget für die Energieforschung gestiegen. Ungeachtet aller Fortschritte muss der Prozess weiter beschleunigt werden, um die ehrgeizigen Klimaschutzziele zu erreichen, die sich die Bundesregierung gesetzt hat. Daneben ist der Ausstieg aus geostrategischen Abhängigkeiten in Bezug auf fossile Energieimporte ein wichtiges Ziel, zu dem die Energieforschung beiträgt. Während vergangene Innovationsleistungen die Grundlage aktueller Transformationsprozesse bilden, bereitet die aktuelle Forschung und Entwicklung die mittel- und langfristigen Erfolge von morgen vor. Das 7. Energieforschungsprogramm ist mit seinem systemorientierten Ansatz ein wertvoller Baustein für den weiteren Umbau der Energieversorgung.“
1,311 Milliarden Euro investiert
Durch finanzielle Förderung unterstützt die Bundesregierung die Forschungsaktivitäten von Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und weiteren Organisationen mit Bezug zu neuen Technologien und Anwendungen für die Energiewende. Im Jahr 2021 hat die Bundesregierung dem Bericht zufolge 1,311 Milliarden Euro in die Energieforschung investiert (8 Prozent mehr als im Vorjahr). Besonders die Förderung der Forschung zu Wasserstofftechnologien habe dabei im Zuge der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) einen deutlichen Anstieg erfahren. Mit 878,24 Millionen Euro wurden Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte unterstützt, die strategische Bedeutung hätten für den langfristigen Erfolg der Energiewende. Dabei habe die Bundesregierung im Jahr 2021 6.995 laufende Forschungsvorhaben gefördert (2020: 5.980 Vorhaben). 2.016 Projekte seien neu bewilligt worden (2020: 1.590 Projekte), weitere 314,42 Millionen Euro in die institutionelle Förderung des Forschungsbereichs Energie der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren investiert worden. Der Hauptteil an Forschung, Entwicklung und Demonstration von Energie- und Effizienztechnologien finde durch Unternehmen statt. Allein im Bereich der Projektförderung brächten sie eigene Mittel von insgesamt 744 Millionen Euro ein, heißt es im Bericht.
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