Expertenumfrage der Reiner Lemoine Stiftung
Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, das Stromsystem in wenigen Jahren klimaneutral zu machen. Was das „Klimaneutrale Stromsystem“ ist und wie es gestaltet werden kann, das hat das Team des EnergieSystemWende-Kollegs der Reiner Lemoine Stiftung untersucht. Die Ergebnisse einer diesbezüglichen Experten-Umfrage mit über 130 Teilnehmern wurden am 19.10.2022 in einem Impulspapier veröffentlicht.
„Eines der wichtigsten Ergebnisse der Umfrage ist, dass das „Klimaneutrale Stromsystem“ nicht eindeutig definiert ist. Daher sollte die Politik präzisieren, dass es dabei um 100 % Erneuerbaren Energien geht. Zudem muss klar gemacht werden, dass ein Klimaneutrales Stromsystem nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum Klimaneutralen Energiesystem sein kann,“ erklärt Philipp Blechinger, Leiter des RLS-Graduiertenkolleg EnergieSystemWende.
Ferner sind 93 % der befragten Enerigeexperten der Auffassung, dass das Strommarktdesign dringend reformiert werden muss. Es wird von 84 % als ungeeignet angesehen, den Weg ins Klimaneutrale Stromsystem zu ebnen. Was zu tun ist, beschreibt das Papier anhand abgefragter Aufholbedarfe in gesellschaftlicher, technischer und wirtschaftlicher Hinsicht.
„Es braucht in dieser Legislaturperiode Reformen, die die Weichen in Richtung Zielsystem stellen. Dabei muss der zügige Ausbau von Wind und Solarenergie an erster Stelle stehen. Allerdings herrscht noch große Uneinigkeit, wie die Reform des Strommarktes ablaufen sollte. Die Rückmeldungen der Expertinnen und Experten sind jedoch in einem Punkt klar: Jede Strommarktreform muss mehr betrachten als Preisbildungsmechanismen,“ so Philipp Blechinger.
Das Impulspapier beschreibt dahingehend sieben Leitplanken, die bei der Gestaltung des Klimaneutralen Stromsystems berücksichtigt werden müssen:
->Quellen, Ergebnisse der Umfrage und das Impulspapier stehen ab sofort zum Download zur Verfügung: