Nachfrage nach Solarheizungen steigt dank Energiekrise

Interesse an solaren Heizkraftwerken zur Fernwärmeerzeugung wächst ebenfalls

2022 wurden rd. 12 Prozent mehr Solaranlagen zur Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung installiert als im Vorjahr, so der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) am 31.01.2023 auf Basis einer gemeinsam geführten Marktstatistik. Fast die Hälfte der Immobilienbesitzer liebäugle mit Solarwärmekollektoren, jeder Zehnte plane sie bereits 2023. Auch das Interesse an solaren Heizkraftwerken zur Fernwärmeerzeugung nehme zu.

Solarthermie-Anlage auf dem Futurium in Berlin – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Infolge gestiegener Energiepreise legte die Nachfrage nach Solarheizungen im vergangenen Jahr deutlich zu: 2022 wurden rund 91.000 Solarwärmeanlagen installiert, ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Bruttogesamtfläche der zumeist auf Gebäuden installierten Solarkollektoren umfasste 709.000 m², entspechend der Fläche von knapp 100 Fußballfeldern.

Eine Zunahme der beim Bundesamt für Wirtschaft eingegangenen Förderanträgen in Höhe von 75 Prozent gegenüber 2021 sowie eine jüngste Repräsentativbefragung unter Immobilienbesitzern deuten den Branchenverbänden zufolge zudem auf eine weiter steigende Solarthermie-Nachfrage hin. Nicht nur im Immobiliensektor, auch bei Stadtwerken und Kommunen sei die Solarenergie-Nachfrage zuletzt spürbar gestiegen. Die Branche erwartet in naher Zukunft einen verstärkten Auftragseingang für die Errichtung solarer Heizkraftwerke im Megawattmaßstab zur Einspeisung in Nah- und Fernwärmenetze, da dies Wärme bereits zu Herstellungskosten von lediglich rund 5 Cent je Kilowattstunde bereitstellen können.

2022 wurden acht neue Heizkraftwerke mit einer Kollektorfläche von rund 4,4 Hektar neu in Betrieb genommen (rd. 6 Prozent der insgesamt installierten Kollektorfläche).
Durch Nutzung von Solarkollektoren lässt sich bei Immobilien der Energieverbrauch einer Heizung deutlich senken. Die Bundesregierung fördert Anschaffungs- und Installationskosten mit bis zu 35 Prozent. Solaranlagen gelten nicht nur als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Sie schützen zugleich vor steigenden Energiepreisen und verringern die Abhängigkeit von Energieimporten.

Nach einer Repräsentativbefragung des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des BSW liebäugeltn fast die Hälfte der Immobilieneigentümer (48 Prozent) in Deutschland mit einer eigenen Solarheizung. Mehr als jeder Zehnte plant bereits in diesem Jahr eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung (11 Prozent).
Dabei beobachten die beiden Bundesverbände einen verstärkten Trend, Solaranlagen nicht nur bei bestehenden Gasheizungen nachzurüsten. Immer häufiger würden Immobilienbesitzer mittels einer Kombination von Solarthermie und Wärmepumpen oder Pelletsheizungen komplett auf Erneuerbare Energien umstellen.
Insgesamt sind in Deutschland derzeit über 2,5 Millionen Solarheizungen in Betrieb.

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