Sammeln von Plastikmüll kann doppelt lohnen

Circular Valley schließt Vereinbarung ab

Eben erst hat das Alfred-Wegener-Institut eine Citizen Science-Untersuchung publiziert (siehe solarify.eu/plastikmuell-in-der-arktis-stammt-auch-aus-deutschland), die deutsches Plastik am Strand von Spitzbergen gefunden hat. Die Plastikvermüllung und Ideen zu ihrer Bekämpfung zählten (nicht zum ersten Mal) zu den Themen beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos: Schwellen- und Entwicklungsländer sind stark von der Plastikmüllflut betroffen – mehr als 50 Millionen Tonnen Plastikmüll werden jedes Jahr einfach weggeworfen, deponiert, und geraten in Flüsse und Meere. Gleichzeitig versuchen mehrere Millionen (vor allem armer) Menschen, mit dem Sammeln und Sortieren von Plastikmüll ihre Familien zu ernähren. Bisher geschieht dies aber nur unter prekären Bedingungen und mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit, sich damit aus der Armut zu befreien – so plastverarbeiter.de am 07.02.2023.

Nicht Flandern, sondern Havanna: Plastikmüll am Strand – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Die belgische Region Flandern, das indische Unternehmen Gemini und Circular Valley kooperieren beim Thema Plastikmüll. Davon sollen tausende Sammler in Entwicklungsländern und unser Planet profitieren. Beim Weltwirtschaftsforum haben Jan Jambon, Premierminister von Flandern, Ved Prakash, Direktor des indischen Unternehmens Gemini, und Carsten Gerhardt, Vorstandsvorsitzender der Circular Valley® Stiftung, vereinbart, diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Sie wollen das Sammeln von Plastikabfällen im doppelten Sinn lohnend machen.

tagesschau.de am 07.02.2023: Plastikmüll gelangt selbst in entlegene Weltregionen wie die Arktis und belastet dort das Ökosystem. Eine neue Studie – entstanden unter Mithilfe von Arktis-Reisenden – zeigt: Ein Teil des Mülls stammt aus deutscher Produktion. Selbst entlegene Weltregionen wie die Arktis bleiben nicht vor Plastikmüll aus menschlicher Produktion verschont. Teilnehmende von Arktisreisen haben dort über fünf Jahre hinweg angeschwemmten Plastikmüll an den Stränden Spitzbergens gesammelt, den das Alfred-Wegener-Institut (AWI) nun ausgewertet hat. Demnach stammt ein Drittel des eindeutig identifizierbaren Plastikabfalls aus Europa, ein großer Teil davon aus Deutschland. Die jetzt im Fachmagazin Frontiers veröffentlichen Ergebnisse machen deutlich, dass selbst reiche und umweltbewusste Industrienationen wie Deutschland signifikant zur Verschmutzung ferner Ökosysteme wie der Arktis beitragen.

Gemini etwa baut derzeit ein Plastik-Ökosystem mit fairen Preisen und Bedingungen. Bis 2025 sollen 50.000 Tonnen Plastik recycelt und tausenden von Sammlern ein Existenz sicherndes Einkommen ermöglicht werden. Unter sollen diese Ziele mit der Hilfe von Flandern und den Circular-Valley-Partnern erreicht werden. Flanderns Regierungspräsident Jan Jambon hat darüber hinaus vorgeschlagen, Circular Valleys Einzugsbereich über die Rhein-Ruhr-Region hinaus auszuweiten und gemeinsam einen globalen Hotspot für Circular Economy zu bilden.

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