The Guardian: Landwirte mit Schlüsselrolle bei Wiederherstellung von Englands Natur und Umwelt
Jeder Haushalt soll in nur 15 Minuten zu Fuß eine Grünfläche oder ein Gewässer erreichen können – so ein großer, von der Regierung Sunak am 31.01.2023 vorgestellter Plan zur Verbesserung der Umwelt. Zu den in diesem Zusammenhang lang erwarteten Maßnahmen gehören ab November Verpflichtungen jeder Regierungsbehörde zur Wiederherstellung von 500.000 Hektar Lebensraum für Wildtiere und 400 Meilen Flussläufe, 25 neue oder erweiterte nationale Naturschutzgebiete und 3.000 Hektar neue Waldflächen entlang der englischen Flüsse. Ein neuer Fonds für das Überleben der Arten wird sich auf einige der am stärksten bedrohten Wildtiere konzentrieren.
Bis 2027 sollen 160 Kläranlagen aufgerüstet werden, und ein Umweltverbesserungsplan (Environmental Improvement Plan, EIP) – der im Laufe des Jahres im Detail vorgestellt werden soll – soll die zunehmende Belastung des Wassersystems durch Verschmutzung, neue Wohngebiete und die Klimakrise bekämpfen. Der Plan ist im Umweltgesetz vorgeschrieben und soll die im 25-Jahres-Umweltplan von 2018 eingegangene Verpflichtung, „die Umwelt innerhalb einer Generation zu verbessern und sie in einem besseren Zustand zu hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben“, in politische Maßnahmen umsetzen.
Kritisiert wird daran aber, dass eine klare Finanzierung für die Pläne fehle. Denn das Ziel, dass 65-80 % der Landbesitzer und Landwirte bis 2030 auf 10-15 % ihrer Flächen naturverträgliche Bewirtschaftungsmethoden anwenden, hänge davon ab, wie die Programme finanziert würden, so Experten gegenüber dem Guardian. Grüne Aktivisten wiesen darauf hin, dass sich die Zahl der Umweltgesetze, die aufgrund der beibehaltenen EU-Gesetzesvorlage abgeschafft werden könnten, von 570 auf 1.781 mehr als verdreifacht habe, ohne dass dies von den Ministern angekündigt worden sei. Ruth Chambers, Koalition „Greener UK“, sagte dazu: „Die Regierung will hier die Souveränität zurückgewinnen, aber diese wichtigen Gesetze sind bereits in unseren Büchern. Sie bieten der britischen Öffentlichkeit und den britischen Unternehmen Sicherheit: „Die Absicht, in elf Monaten so viele Umweltvorschriften zu streichen oder zu reformieren, ist nicht nur rücksichtslos, sondern auch eine enorme Verschwendung öffentlicher Mittel. Es wird zu Redaktionsfehlern kommen, und wichtige Gesetze werden verschwinden. Es ist nicht ersichtlich, wie die Fortführung eines solch leichtfertigen Ansatzes den erklärten Zielen des Premierministers in Bezug auf Integrität und Verantwortlichkeit gerecht werden soll.“
Vvrbessert werden soll die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Luftverschmutzung, und ebenso werden neue Ziele für die Abfallverringerung festgelegt. Die Bauvorschriften werden überarbeitet, um die Wasserverschwendung bei Neubauten und bei der Renovierung von Häusern einzudämmen und den Einbau von undichten Toiletten zu verhindern. Die Regierung erklärte, die Pläne förderten das grüne Wachstum und schüfen neue Arbeitsplätze. Ende Januer hatte das Amt für Umweltschutz der im Rahmen des Umweltgesetzes eingerichteten Aufsichtsbehörde vorgeworfen, die Regierung habe bei fast allen Umweltmaßnahmen versagt oder keine Fortschritte erzielt.
->Quelle: theguardian.com/every-household-in-england-to-be-within-15-minutes-of-green-space-or-water