„eBay für gewerbliche Abfälle“

Circular Valley für zirkuläre Wertschöpfung soger von Müll

Mit einer Börse für gewerbliche Abfälle nach Art von eBay sowie mit zahlreichen Start-ups rund um das Thema zirkuläre Wertschöpfung will sich die Wuppertaler Initiative Circular Valles zum Weltzentrum der Abfallwirtschaft entwickeln. Der Begriff Circular Valley soll dabei einerseits als eine Bezeichnung für die erweiterte Rhein-Ruhr-Region etabliert werden, analog zum Silicon Valley, dem Hotspot der Digitalwirtschaft, und ist andererseits der Name der gemeinnützigen Circular Valley Stiftung.

Müllverbrennungsanlage Berlin-Ruhleben – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Normalerweise zahlen Unternehmenviel für die Beseitigung  problematischen Abfalls bis hin zur Verbrennung in riesigen Müllverbrennungsanlagen – „thermische Verwertung“ heißt das dann euphemistisch . Eine ganz neue Art der Abfallwirtschaft könnte nun lukrativ werden. Die Abfälle im Internet versteigern statt sie zu entsorgen – das ist die Idee hinter Clickwaste, dem „eBay für gewerbliche Abfälle“.

Nationale Strategie für Kreislaufwirtschaft soll 2024 kommen: Die Arbeit an der im Koalitionsvertrag vereinbarten Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) hat begonnen. Sie soll bis Frühjahr 2024 erstellt und dann umgehend im Kabinett beschlossen werden. Zirkuläre Wertschöpfung gelingt nur mit echtem Recycling. Deshalb erarbeitet die Bundesregierung zurzeit eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS), in der Ziele und Maßnahmen zum zirkulären Wirtschaften und zur Ressourcenschonung aus allen relevanten Strategien zusammengeführt werden. Im April habe die Beteiligung von Stakeholdern begonnen, bis Ende des Jahres seien verschiedene Dialogformate, unter anderem Online-Befragungen zur Einbeziehung der betroffenen Unternehmen und Verbände, geplant, heißt es aus Regierungskreisen. Im 2. Quartal 2024 wird dann der Beschluss der Strategie im Kabinett erwartet. (vdi-Nachrichten)

Für Abfallerzeuger gibt es kein Verzeichnis, das angibt, welche Recyclingunternehmen ein bestimmtes Material verarbeiten. Außerdem werden die Preise für recycelte Materialien oft willkürlich festgelegt. Der Abfall- und Recyclatmarkt hat daher einen starken Spotmarktcharakter. Clickwaste stellt die Verbindung zwischen Entsorgern und Kunden her. Dies geschieht durch die Durchführung von Auktionen auf der Clickwaste-Plattform, zu denen die in Frage kommenden Bieter automatisch eingeladen werden, um Angebote abzugeben. Die daraus resultierende offene Preisstruktur führt zu mehr Wettbewerb, niedrigeren Rezyklatpreisen und höheren Quoten.

Bei Stoffen, die entsorgt werden müssen, geht es bei der Auktion um einen möglichst niedrigen Preis für die Entsorgung. Bei verwertbaren Stoffen geht es darum, einen möglichst hohen zu erzielen. Am Ende entscheidet der Müllerzeuger, wer den Zuschlag bekommt.

Auktionsplattform mit kurzen Wegen, standardisierter Kennzeichnung und mehr Transparenz im Abfallsektor

Wer ersteigert Abfall? „Diejenigen, die ihn brauchen“, sagen Daniel Vujnovic und Andreas Birkel, Gründer der Auktionsplattform. „Müll ist eigentlich eine Ressource.“ Die Inflation zwinge die Betriebe, Kosten zu senken und Abfälle zu Geld zu machen. Das sei auch ökologisch die bessere Lösung.

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