Scholz kategorisch gegen neue AKW

Stromtrassen und Erneuerbare in Bayern schneller ausbauen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wandte sich bei einer Wahlkampfveranstaltung in München entschieden gegen den Bau neuer Atomkraftwerke. Um die Strompreise zu senken, will er stattdessen Stromtrassen in Bayern schneller ausbauen. Denn für die hohen Strompreise sei unter anderem die bayrische Staatsregierung aufgrund des langsamen Ausbaus der Trassen und der Behinderung des Windausbaus mitverantwortlich: „Wäre es so, dass die großen Stromleitungen aus dem Norden und Osten Deutschlands schon in den Südwesten gebaut wären, dann hätten wir jetzt schon geringere Strompreise. Herzliche Grüße an die bayerische Landesregierung.“

Ehemaliges AKW Hamm-Uentrop – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Nur mit weiterem beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien könnten auch die Strompreise sinken, sagte Scholz. Mit aller Kraft habe sich die bayerische Staatsregierung allerdings gegen den schnellen Ausbau der Stromtrassen gestemmt, kritisierte Scholz. „Und wir stellen uns jetzt mit aller Kraft dafür auf, dass wir es schaffen, dass sie doch schneller gebaut werden. Denn das hilft hier in Bayern. Das hilft in Baden-Württemberg. Das hilft in Hessen ganz schnell, wenn wir das tun.“

Wer nue AKW fordere, verkenne die Bauzeit von 15 Jahren, die Kosten von 15 bis 20 Milliarden Euro und eine Fertigstellung „irgendwann Ende der 30er Jahre mit Strompreisen, die beim Doppelten bis Dreifachen dessen liegen, was wir bezahlen müssen mit den erneuerbaren Energien, die wir dann längst flächendeckend ausgebaut haben“.

Union, AfD, aber auch die im Bund mitregierende FDP Atomenergie länger nutzen und hatten sich vor dem endgültigen Atomausstieg in diesem Frühjahr dafür ausgesprochen, die alten Meiler weiter zu betreiben. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte sogar angekündigt, einen neuen Reaktor zur Erforschung der Kernfusion in Bayern bauen zu lassen.

Scholz schießt gegen Rechts: „Populisten stehen für eine düstere Zukunft“

Scholz teilte ordentlich in Richtung Staatskanzlei aus: „Der Atomkraftgegner Söder habe ja einmal gesagt, er wolle, dass alle geschlossen werden, sonst müsse er zurücktreten.“ Die „rechten Populisten“ seien „schlecht für den Wohlstand. Sie stehen für eine düstere Zukunft und darum haben sie auch immer so viel schlechte Laune. Das ist der Grund“.

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