Master Thesis über Aufbau eines starken zirkulären Netzwerkes für eine textile Kreislaufwirtschaft
Die Regeln der Modeindustrie werden von global agierenden Fast Fashion-Riesen bestimmt, deren lineare Wirtschaftsweise auf Ausbeutung von Natur und Gesellschaft fußt. Dies zerstört konsequent ökologische, soziale und auch ökonomische Werte. Eine gerechte Modeindustrie braucht einen neuen globalen Rechtsrahmen und eine gesteigerte Wertschätzung für Qualität seitens der KonsumentInnen, wie Circular Berlin, in dem Artikel „Revalue your clothes – Einführung einer Kreislaufwirtschaft für Textilien“ erklärt, der in der dritten Ausgabe des Magazins der Bundeskanzler Helmut Schmidt Stiftung zum diesjährigen Thema „Remaking Globalization“ veröffentlicht wurde.
Während ihrer Master Thesis hat Sarah Keller (Circular City – Zirkuläre Stadt e.V.) die Erfolgsfaktoren und Designprinzipien für den Aufbau eines starken zirkulären Netzwerkes für eine textile Kreislaufwirtschaft erforscht. Unter Einbezug unserer digitalen Plattform A-Gain Guide hat sie den Schwerpunkt auf die lokal agierenden Geschäftsmodelle im Bereich Repair und Reuse gelegt. Der A-Gain Guide zeigt den BerlinerInnen die bequemsten Möglichkeiten zur Reparatur und Wiederverwendung auf, um die Lebensdauer ihrer gebrauchten Textilien zu verlängern. Das Nutzen dieser Angebote kann die negativen Auswirkungen des Modekonsums auf ökologischer und sozialer Ebene erheblich reduzieren und bietet gleichzeitig ein großes Potential für lokale Unternehmen. In ihrem Beitrag beschreibt Sarah Keller die möglichen Lösungen für eine Stärkung der lokalen textilen Kreislaufwirtschaft und weist auf die Notwendigkeit einer verstärkten Interaktion zwischen Politik, VerbraucherInnen und Unternehmen hin.
Diese wichtigen Brücken bauen wir mit unserem A-Gain Guide und hoffen, andere Regionen und Städte zu inspirieren und ihnen durch unser Open-Source Ansatz die Möglichkeit zu bieten, unserem Beispiel zu folgen.
Wir möchten uns ganz herzlich bei Elisabeth Winter, Programmleiterin „Globale Märkte und soziale Gerechtigkeit“, und ihrem Team der Bundeskanzler Helmut Schmidt Stiftung für die Möglichkeit bedanken, unsere Forschung und Arbeit im BKHS Magazin zu teilen. Enge und starke Beziehungen sind wesentlich für unseren Weg hin zu einer Kreislaufwirtschaft – sowohl eine wertschätzende Beziehung zu unserer Kleidung als auch die Beziehung zwischen den Schlüsselakteur:innen in einem zirkulären Netzwerk. Mit der Helmut Schmidt-Stiftung haben wir einen starken Kooperationspartner gefunden und freuen uns sehr auf Zusammenarbeit für das neue Projekt im Bereich des globalen Second Hand Handels: Ghana x Germany: Paving the way for an equitable Extended Producer Responsibility.
Mit diesem Austauschprojekt zwischen Ghana und Deutschland möchten wir ein besseres Verständnis für die Komplexität und die unterschiedlichen Realitäten im Zusammenhang mit Textilabfällen erlangen und daraus ableitend die Entwicklung neuer Lösungen für eine EPR-Politik im Bereich Textil in Deutschland fördern.
->Quelle: circular.berlin/de/new-essay-revalue-your-clothes-implementing-a-circular-textiles-economy/