H&M Group gründet Kreislauf-Tochter Syre

Neues Unternehmen für Textil-zu-Textil-Recycling von Polyester

Das gemeinsam mit Vargas Holding gegründete Unternehmen Syre, das auch von TPG Rise Climate unterstützt werde, zielt laut einer Medienmitteilung von H&M (vom 06.03.2024) darauf ab, das Textil-zu-Textil-Recycling von Polyester rasch auszuweiten und zu einer nachhaltigeren Textilindustrie beizutragen. Die H&M Group hat mit Syre eine Abnahmevereinbarung im Wert von insgesamt 600 Mio. USD über einen Zeitraum von sieben Jahren abgeschlossen. Damit wird ein erheblicher Teil des langfristigen Bedarfs der H&M Group an recyceltem Polyester gedeckt, das derzeit hauptsächlich aus rPET-Flaschen zu Textilien verarbeitet wird.

Polyester-Garn – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Mit Syre will die H&M-Gruppe zu einem bedeutenden Wandel in der Branche beitragen, indem sie sich von Frischpolyester und dem derzeitigen Industriestandard Bottle-to-Textile-Recycling, bekannt als recyceltes Polyester (rPET), abwendet und zu einer Alternative mit geschlossenem Kreislauf übergeht. Daniel Ervér, CEO der H&M-Gruppe zur neuen Gründung: „Das neue Unternehmen Syre ist ein wichtiger nächster Schritt auf dem Weg der H&M-Gruppe zur Integration der Kreislaufwirtschaft in unser Unternehmen. Mit dieser Lösung zur schnellen Skalierung des Textil-zu-Textil-Recyclings wollen wir weitere Akteure der Branche dazu bewegen und inspirieren, sich uns anzuschließen, um den Kreislauf zu schließen und den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Zukunft zu beschleunigen“.

Die H&M Gruppe hat auch ihre Ambitionen in Bezug auf recycelte Materialien verstärkt – ein wichtiger Teil der Strategie, das Wachstum vom Verbrauch neuer Ressourcen abzukoppeln. Das übergreifende Ziel der H&M Group ist es, bis 2030 100 Prozent der Materialien entweder zu recyceln oder auf eine nachhaltigere Weise zu beschaffen, mit dem Unterziel von 30 Prozent recycelter Materialien.

H&M hat sich gegenüber Syre verpflichtet, in den nächsten sieben Jahren Mengen im Wert von insgesamt 600 Millionen US-Dollar abzunehmen – so wolle man sich den Grundstoff langfristig sichern. „Das neue Unternehmen Syre ist ein wichtiger nächster Schritt auf dem Weg der H&M-Gruppe zur Integration der Kreislaufwirtschaft in unser Unternehmen“, erläutert Daniel Ervér, CEO der H&M-Gruppe.

Man wolle aber gleichsam auch als Vorbild dienen: „Mit dieser Lösung zur schnellen Skalierung des Textil-zu-Textil-Recyclings wollen wir weitere Akteure in der Branche dazu bewegen und inspirieren, sich uns anzuschließen, um den Kreislauf zu schließen und den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Zukunft zu beschleunigen“, so Ervér weiter. Doch gerade an der Verwertung und dem Verbleib von Alttextilien und Retouren gibt es in der gesamten Modeindustrie immer wieder Kritik. So deckten Recherchen von JournalistInnen in der Vergangenheit bereits auf, wo die gebrauchte und zurückgegebene Kleidung von H&M tatsächlich landet – nämlich beispielsweise auf großen Kleiderbergen im globalen Süden.

Das Unternehmen nähert sich dem Ziel, bis 2025 einen Anteil von 30 Prozent recycelter Materialien zu erreichen, und strebt nun an, bis 2030 einen Anteil von 50 Prozent recycelter Materialien zu erreichen. Skalierbare Technologie und Infrastruktur sind erhebliche Hindernisse, die kein Unternehmen allein überwinden kann. Aus diesem Grund arbeitet die H&M-Gruppe weiterhin mit anderen Akteuren der Branche zusammen und investiert in neue Innovationen und Infrastrukturen wie Syre.

Syre hat sich zum Ziel gesetzt, ein Garn aus recyceltem Polyester zu entwickeln, das die gleiche Qualität wie neues Polyester aufweist, aber die Umwelt weniger belastet. Syre baut eine Produktionsanlage in North Carolina, USA, die im Jahr 2024 in Betrieb genommen werden soll. Von dort aus sollen das Herstellungsverfahren und die Technologie für eine weltweite Expansion ausgebaut werden. Innerhalb von zehn Jahren will Syre weltweit zwölf Anlagen mit voller Geschwindigkeit und Kapazität in Betrieb nehmen und mehr als drei Millionen Tonnen recyceltes Polyester produzieren.

„Syre markiert den Beginn des großen Textilwandels. Wir stellen uns eine Welt vor, in der jede Textilfaser einen neuen Tag erlebt. Durch die Umsetzung von echtem Textil-zu-Textil-Recycling in großem Maßstab wollen wir den Übergang von einer linearen zu einer zirkulären Wertschöpfungskette vorantreiben, indem wir Textilabfälle immer wieder verwenden,“(Dennis Nobelius, CEO von Syre) .

Mit der Vargas Holding habe die H&M Gruppe einen Partner, der sich auf den Aufbau von Impact-Unternehmen (Northvolt, Polarium, H2 Green Steel und Aira) spezialisiert habe, um Ideen zu verwirklichen, die Grenzen für eine nachhaltige Zukunft verschieben.

Vergas in seiner Selbstbeschreibung. „Vargas ist kein traditioneller Investor. Wir bauen Impact-Unternehmen auf, indem wir Innovation, Technologie und Kapital zum Einsatz bringen. Sobald wir einen Business Case identifiziert und validiert haben, finanzieren, starten und skalieren wir ein Unternehmen, das die Regeln seiner Branche neu schreiben wird.“

->Quellen: