Einstellung zur Energiewende könnte sich verbessern
Bereits seit 2021 verteuert der CO2-Preis auf fossile Brennstoffe die Kosten für Benzin, Heizöl und Gas. Der von der Politik vorgesehene Ausgleich in Form eines Klimageldes lässt aber bisher auf sich warten. Dabei könnte ein solcher Ausgleich die Akzeptanz der Energiewende deutlich erhöhen, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox zeigt. Demnach geben rund 40 Prozent der Deutschen an, sie würden positiver auf die Energiewende blicken, wenn es ein Klimageld gäbe. Eine Mehrheit fordert die rückwirkende Auszahlung und spricht sich zudem für eine soziale Staffelung aus.
Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung ist ein sogenanntes Klimageld vorgesehen. Die Einnahmen aus dem CO2-Preis sollen so an die Bürger zurückfließen. Danach gefragt, ob ein Klimageld ihre persönliche Einstellung zur Energiewende verändern würde, geben 11 Prozent der Befragten an, sie würden der Energiewende dann „deutlich positiver“ gegenüberstehen. Rund 29 Prozent antworten mit „etwas positiver“. Insgesamt würden demnach rund 40 Prozent der Deutschen positiver auf die Energiewende blicken. Noch höher ist dieser Anteil mit 59 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen.
„Das Klimageld würde vor allen denjenigen zugutekommen, die bisher nur schwer vom Umbau des Energiesystems profitieren, etwa, weil sie als Mieter weniger Einfluss auf bauliche Veränderungen nehmen können“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. „Die Energiewende ist ein gesamtgesellschaftliches Projekt. Das Klimageld könnte dazu beitragen, hier eine breitere Akzeptanz zu schaffen.“
Mehrheit für rückwirkende Auszahlung des Klimageldes
Eine Mehrheit der Deutschen (59 Prozent) spricht sich zudem für die rückwirkende Auszahlung eines Klimageldes aus. Nur knapp jeder Sechste (18 Prozent) spricht sich dagegen aus. Rund ein Viertel (24 Prozent) hat keine Meinung dazu. Dabei spielt soziale Gerechtigkeit für viele Befragte eine große Rolle. So sind 58 Prozent der Befragten der Auffassung, dass die Höhe des Klimageldes nach dem Einkommen gestaffelt sein sollte. Davon sagen wiederum 82 Prozent, dass sie ein Höchsteinkommen für sinnvoll halten, ab dem kein Klimageld mehr ausgezahlt werden sollte.
7,4 Prozent sehen die Auszahlungsgrenze bereits bei einem Bruttoeinkommen von 2.000 Euro pro Monat erreicht, jeder Neunte (11 Prozent) bei 3.000 Euro brutto, 18 Prozent bei 4.000 Euro brutto. Eine Mehrheit von 46 Prozent ist der Auffassung, dass es bei Verdiensten von über 5.000 Euro brutto kein Klimageld mehr geben sollte.
Methodik
Die Umfragedaten wurden vom Marktforschungsinstitut Innofact im April 2024 online erhoben. Befragt wurden 1.019 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren. Die Umfrage war bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit. Gefragt wurde:
Würde das Klimageld Ihre persönliche Einstellung zur Energiewende verändern?
- Antworten: Ja, ich würde der Energiewende dann deutlich positiver gegenüberstehen.
- Ja, ich würde der Energiewende dann etwas positiver gegenüberstehen.
- Nein, das würde nichts an meiner grundsätzlichen Einstellung zur Energiewende ändern.
- Weiß nicht.
Sollten alle Einnahmen aus dem CO2-Preis als Klimageld auch rückwirkend ausgezahlt werden?
- Antworten: Ja.
- Nein.
- Weiß nicht.
Sollte die Höhe des Klimageldes nach Einkommen gestaffelt werden, so dass Geringverdiener ein höheres Klimageld bekommen als Gutverdiener?
- Antworten: Ja.
- Nein.
- Weiß nicht.
Sollte es ein Höchsteinkommen für die Auszahlung des Klimageldes geben? Personen, die ein bestimmtes Gehalt verdienen, würden von dem „Klimageld“ also ausgeschlossen werden.
- Antworten: Ja, ab 2.000 Euro brutto.
- Ja, ab 3.000 Euro brutto.
- a, ab 4.000 Euro brutto.
- Ja, ab 5.000 Euro brutto.
- Nein, es sollte kein Höchsteinkommen für die Auszahlung des Klimageldes geben.
->Quelle: VERIVOX/umfrage-klimageld-wuerde-einstellung-zur-energiewende-verbessern