Daimler Truck North America schenkt Nutzfahrzeugbatterien zweites Leben

Durch umfassenden Ansatz der Kreislaufwirtschaft CO2-Fußabdruck des Unternehmens reduzieren

Daimler Truck North America LLC (DTNA) will einer Medienmitteilung vom 20.05.2024 zufolge den CO2-Fußabdruck des Unternehmens dadurch reduzieren, dass es einen umfassenden Ansatz der Kreislaufwirtschaft in seine Aktivitäten integriert. Der Schwerpunkt dieser Strategie liegt auf der Reparatur, der Wiederaufbereitung, der Wiederverwendung und dem Recycling von Lithium-Ionen-Batteriematerialien, die in allen DTNA-Elektrofahrzeugen verwendet werden.

Motorraum eines E-Autos – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Mit dem Ziel, die Lebensdauer der Batterien zu maximieren und den Materialabfall zu reduzieren, zielt der Ansatz der Kreislaufwirtschaft darauf ab, die Verwendbarkeit von Materialien und Produkten aus Seltenen Erden zu verlängern und so die globalen Herausforderungen der Nachhaltigkeit zu bewältigen. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologie kann DTNA erkennen, wann eine Lithium-Ionen-Batterie die hohen DTNA-Standards für den Einsatz in Fahrzeugen nicht mehr erfüllt. Diese Erkenntnis leitet die Entscheidung über den optimalen Prozess zur Maximierung der Materialien für ein zweites Leben, wobei die Reparatur wann immer möglich Vorrang hat.

Während den Batterien aufgrund ihrer Verwendung von Seltenerdmetallen wie Kobalt und Nickel große Aufmerksamkeit geschenkt wird, erstreckt sich der Ansatz von DTNA auf alle Komponenten des EV-Produkts (EV = Electric Vehicle – E-Fahrzeug). „Im Rahmen unseres Engagements für die Maximierung der Materiallebenszyklen bewerten wir sorgfältig die ökologischen und ethischen Auswirkungen von der Beschaffung bis zur Nachproduktion“, sagte Rakesh Aneja, Vizepräsident und Leiter der Zero-Emission Transformation Group bei DTNA. „Unser primäres Ziel ist es, unsere Lithium-Ionen-Batteriematerialien zu reparieren und den Verbrauch neuer Ressourcen zu reduzieren.“

Wiederaufbereitung

Wenn eine Batterie oder eine Komponente eines Elektrofahrzeugs nicht mehr repariert werden könne, werde sie in den bestehenden Detroit Diesel Remanufacturing-Standorten in den USA, wie dem kürzlich erweiterten Werk in Hibbing, wiederaufbereitet, um in Fahrzeugen wiederverwendet zu werden. Dieser Prozess umfasse die Teil-Demontage, den Austausch von Modulen und strenge Tests zur Optimierung der Zuverlässigkeit. Alle wiederaufbereiteten Produkte würden auf den neuesten Stand der Technik gebracht und müssten neue Produktstandards erfüllen oder übertreffen, um wieder auf den Markt gebracht werden zu können.

Wiederaufbereitete Produkte seien eine kosteneffektive Lösung, welche die Gesamtbetriebskosten verbessere und sowohl den Kunden von DTNA als auch der Umwelt zugute komme. Derzeit würden vor allem Detroit-Batterien und eAchsen (Elektromotor, das Getriebe und die Leistungselektronik innerhalb einer Einheit) wiederaufbereitet, mit dem Potenzial für eine weitere Expansion in der Zukunft.

Wiederverwendung

DTNA hat sich mit Nuvation Energy zusammengetan, um ein Batterie-Energiespeichersystem (BESS) zu testen, das für Ladevorgänge, Spitzenlastabschaltung, Reservespeicherung und Microgrid-Szenarien entwickelt wurde. Diese innovative Lösung ermöglicht DTNA die Zweitverwendung von Batterien, die in einem Fahrzeug nicht wiederverwendet werden können.

„Wir freuen uns sehr, dass wir noch in diesem Jahr die ersten Batteriespeichersysteme von DTNA, die von Nuvation Energy unter Verwendung von Detroit-Batteriemodulen entwickelt wurden, in Electric Island einbauen können“, so Aneja weiter. „Batteriespeichersysteme spielen angesichts der steigenden Nachfrage nach Ladeinfrastruktur und der Einschränkungen des derzeitigen Stromnetzes eine zentrale Rolle im Ökosystem der Elektrofahrzeuge. Da die Zahl der Elektrofahrzeuge auf den Straßen zunimmt, kann die bestehende Netzkapazität den Ladebedarf nur schwer decken. Energiespeichersysteme schaffen hier Abhilfe, indem sie das Aufladen außerhalb der Spitzenzeiten ermöglichen, die gespeicherte Energie bei Bedarf nutzen und die Abhängigkeit vom Stromnetz verringern.“

Recyceln

DTNA hat in Zusammenarbeit mit Li-Cycle, einem führenden Unternehmen für die Wiederaufbereitung von Lithium-Ionen-Batterien, ein Verfahren entwickelt, um kritische Materialien für Batterien, die das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben, verantwortungsvoll zu recyceln. Bei dem umweltfreundlichen und sicheren Verfahren wwerden die Batterien in einer Lösung recycelt. Dabei wird eine Rückgewinnungsrate bis 95 % erreicht, so dass wichtige Materialien wieder in die Batterielieferkette zurückgeführt werden können, während gleichzeitig nur minimal Wasser abgeleitet wird.

„Dieser Kreislaufansatz geht über Batterien hinaus“, schloss Aneja. „Wir arbeiten aktiv daran, dieses Konzept auch auf andere Bereiche unserer Produktentwicklung anzuwenden, um den Einsatz von wiederverwendbaren oder recycelbaren Materialien zu erhöhen. Unser Ziel ist es, weiterhin einen positiven Beitrag zum Erhalt unseres Planeten für künftige Generationen zu leisten.“

Der Weg zum Netto-Null-Betrieb

Bereits seit 2006 hat DTNA der Einführung von Recyclinglösungen in seinen Produktionsstätten hohe Priorität eingeräumt. Frühe Initiativen, wie das Erreichen der ISO 14001-Zertifizierung in allen Werken in den USA und Mexiko bis 2008 und der Status „Zero Waste to Landfill“ in allen Werken bis 2017, unterstreichen das Engagement von DTNA für nachhaltige Praktiken. DTNA bietet nicht nur praktische Lösungen für seine Produktionsstätten, sondern kommuniziert auch von Anfang an eine klare Recyclingstrategie an seine Kunden.

Im Einklang mit seinen Nachhaltigkeitszielen strebt DTNA bis 2039 die Klimaneutralität aller neuen Produkte und Dienstleistungen von Direktlieferanten in Europa, den Vereinigten Staaten und Japan an. Bereits 2020 hat das Werk in Portland, in dem der Freightliner eCascadia und der eM2 gebaut werden, eine CO?-neutrale Produktion erreicht, indem der Energieverbrauch reduziert und die Emissionen vor Ort kompensiert wurden. DTNA plant außerdem, bis 2025 eine CO2-neutrale Produktion in allen verbleibenden Lkw-Produktionsstätten zu erreichen.

Über Daimler Truck North America

Daimler Truck North America LLC mit Hauptsitz in Portland, Oregon, ist ein führender Anbieter von umfassenden Produkten, Dienstleistungen und Technologien für die Nutzfahrzeugindustrie. Daimler Truck North America entwickelt, konstruiert, fertigt und vertreibt mittelschwere und schwere Lkw, Schulbusse, Fahrgestelle und die dazugehörigen Technologien und Komponenten unter den Marken Freightliner, Western Star, Thomas Built Buses, Freightliner Custom Chassis Corp und Detroit. Daimler Truck North America ist eine Tochtergesellschaft des weltweit führenden Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck Holding AG (DTG).

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