Bosch eBike Systems setzt sich für eine emissionsärmere Lieferkette ein
eBikes sind wichtige Bausteine für die Mobilitätswende: Verkehr und Klima werden entlastet, Platz gespart und es werden weder Lärm noch lokale Abgase emittiert. Im Vergleich zum Auto sind eBikes nicht nur kostengünstiger, sondern auch ökologischer, im Stadtverkehr häufig schneller und sparen Platz. Insbesondere auf kurzen Strecken bis etwa 5 bis 10 Kilometern bieten sie eine wichtige Alternative zum Auto. In einer international angelegten Untersuchung von Bosch eBike Systems geben 49 Prozent der befragten eBike-NutzerInnen an, dass sie die Hälfte ihrer Fahrten, die sie früher mit dem Auto erledigt hätten, heute mit dem eBike zurücklegten. Diese aktive Form der Mobilität dient nicht nur der CO2-Reduktion in Städten, sondern auch jeder und jedem Einzelnen: Wer seine Wege auf dem Fahrrad oder eBike zurücklegt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes und hat Spaß dabei.
Wie eine Auswertung des Umweltbundesamts zeigt, ist das eBike eines der emissionsärmsten Verkehrsmittel. Bei der Nutzung eines eBikes ergibt sich durch den Stromverbrauch ein durchschnittlicher CO2-Ausstoß von 3 g CO2/Personenkilometer (Pkm), abhängig vom Strommix. Im Vergleich dazu liegt das Auto mit Verbrennungsmotor bei etwa 166 g CO2/Pkm, der ÖPNV bei Werten zwischen 58 und 93 g CO2/Pkm. Ab sofort können eBiker*innen des smarten Systems von Bosch über das Activity-Tracking der eBike Flow App ihre CO2-Einsparungen im Vergleich zum Auto nach jeder Fahrt einsehen.
„Bosch eBike-Systeme sind bereits heute der Antrieb für eine Gesellschaft, in der Menschen nachhaltiger unterwegs sind. Wir leisten mit unseren Produkten und Lösungen einen Beitrag zu einer zukunftssicheren Mobilität. Darüber hinaus ist es uns wichtig, auch unsere eBike-Systeme in puncto Nachhaltigkeit entlang des gesamten Produktlebenszyklus immer weiter zu verbessern“, erklärt Claus Fleischer, Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems. „Denn Nachhaltigkeit ist keine Zusatzaufgabe, sondern integraler Bestandteil unserer Unternehmenskultur“.
Von der Vision zur Umsetzung: Bosch eBike Systems setzt auf drei Säulen der Nachhaltigkeit
Bosch eBike Systems hat drei Nachhaltigkeitssäulen definiert und fest in seiner Strategie verankert:
- Die Säule „CO2-Fußabdruck“ zielt darauf ab, die CO2-Emissionen auf Unternehmens-, Produkt- und Materialebene zu messen, zu identifizieren und zu reduzieren.
- Die Säule „Lieferketten-Verantwortung“, definiert Maßnahmen, die sicherstellen, dass alle Materialien und Vorprodukte nachhaltig und verantwortungsvoll ausgewählt und soziale Standards eingehalten werden.
- Die Säule „Kreislaufwirtschaft“ befasst sich mit dem Ziel, die Lebensdauer der Produkte zu verlängern, d.h. Rohstoffe beispielsweise wiederzuverwenden sowie die Recycling-Effizienz weiter zu steigern.
Für Bosch eBike Systems sind die Säulen strategische Leitplanken, die auf ein gemeinsames Ziel einzahlen: Die eBike-Systeme noch zukunftsfähiger zu gestalten. Dazu leitet das Unternehmen konkrete Maßnahmen ab, die sowohl intern als auch extern in Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten umgesetzt werden.
CO2-Analyse mit Fokus auf Einsparpotenziale
Um die Bestrebungen zur Emissionsreduktion zu intensivieren, hat Bosch eBike Systems gemeinsam mit dem TÜV Rheinland bereits 2022 eine ganzheitliche Betrachtung des CO2-Fußabdrucks des eBikes vorgenommen und 2024 präzisiert und aktualisiert. Mit den Ergebnissen der Analyse hat das Unternehmen für jedes Produkt innerhalb seines Portfolios den CO2-Fußabdruck berechnet. Ziel der Analyse war die Identifizierung und Bewertung der gewichtigsten CO2-Einsparpotenziale, die sich sowohl in den Systemkomponenten als auch in der gesamten Lieferkette finden lassen.
Etwa 79 Prozent der CO2-Emissionen eines eBikes entstehen durch die verwendeten Materialien und bei der Herstellung, 13 Prozent durch die Nutzung. Die verbleibenden acht Prozent entfallen auf Transport, Verpackung und Recycling.
Insgesamt ergibt sich für ein eBike über den gesamten Lebenszyklus ein CO?-Fußabdruck von durchschnittlich 263 kg CO2-Äquivalenten. Werden die eBike-Komponenten mit etwa 84 kg CO?-Äquivalenten einzeln betrachtet, entfallen davon ca. 50 Prozent der Emissionen auf die Batterie, 48 Prozent auf die Drive Unit und 2 Prozent auf das Display. Wenn man rund 515 Kilometer mit dem eBike statt eines Autos mit Verbrennungsmotor fährt, hat sich das Bosch eBike-System hinsichtlich des CO2-Verbrauchs bereits amortisiert.
Die CO2-Einsparpotenziale, die im Display identifiziert wurden, sind mit 53 Prozent die elektronischen Komponenten und mit 41Prozent der Screen. In der Drive Unit stellt das Gehäuse mit 55 Prozent den größten CO2-Anteil, gefolgt von den elektronischen Komponenten mit 17 Prozent. Im Akku sind die Zellen mit 73 Prozent CO2-Anteil die größten Einsparpotenziale, das Gehäuse macht 12 Prozent aus, der Zellhalter vier Prozent.
Emissionsreduktion entlang der gesamten Lieferkette
Im Einkaufsprozess ist der CO2-Fußabdruck neben anderen Nachhaltigkeitskriterien ein wichtiges Entscheidungskriterium im Auswahlprozess der Lieferanten. Hierfür werden die CO2-Emissionen der eingesetzten Materialien und zugekauften Teile bei den Zulieferern abgefragt.
Claus Fleischer betont: „Die gemeinsame Analyse mit TÜV Rheinland hat uns gezeigt, an welchen Stellen wir vorrangig ansetzen können und werden, um den CO2-Fußabdruck unserer eBike-Systeme weiter zu reduzieren. Den Schwerpunkt unserer Maßnahmen legen wir dabei auf die Optimierung der Materialien sowie die Emissionsreduktion in der Produktion und der Lieferkette. Gemeinsam mit unseren Partnern und Lieferanten unternehmen wir hier enorme Anstrengungen, die sich nach und nach auszahlen.“
Bei der Produktion der neuen Bosch CompactTube 400 setzt das Unternehmen beispielsweise bei den Zellhaltern, welche die größten Kunststoffteile innerhalb der PowerTubes ausmachen, auf den Einsatz von alternativen Materialien, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Dazu wird ein Kunststoff eingesetzt, dessen Emissionsfaktor 64 Prozent geringer ist als der des bisher verwendeten Kunststoffs. Diese Materialänderung wird zukünftig für alle im Rahmen integrierten Akkus von Bosch eBike Systems zum Standard werden.
Über die Material- und Produktebene hinaus konzentriert sich Bosch eBike Systems auch auf den Corporate Carbon Footprint seiner direkten Lieferanten und macht diesen ebenfalls zu einem wichtigen Entscheidungskriterium im Einkaufsprozess. Durch die Teilnahme am weltweiten System zur Offenlegung von Umweltdaten, bereitgestellt durch die gemeinnützige Organisation CDP, kann das Unternehmen die Bemühungen seiner direkten Lieferanten zu Klimaschutzmaßnahmen erfassen und beurteilen. Klimaschutz soll zum Standard werden: Lieferanten, welche ein niedriges CDP-Ranking vorweisen und sich nicht durch eine SBTi-Selbstverpflichtung zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens bekennen, werden im Einkaufsprozess schlechter gewertet. Lieferanten, die am CDP teilnehmen, machen derzeit 97 Prozent des Einkaufsvolumens von Bosch eBike Systems aus – bis 2025 sollen es 100 Prozent werden.
Ein wichtiger Hebel zur Reduzierung von CO2 ist der Einsatz von Grünstrom. Bosch eBike Systems erwartet von seinen Lieferanten, dass sie ihre Produktion auf Strom aus regenerativen Quellen umstellen, um ihre Emissionen zu reduzieren.
Verantwortung und Transparenz als Auswahlkriterium im Einkaufsprozess
Bosch eBike Systems legt großen Wert auf die Transparenz und Nachverfolgbarkeit seiner Lieferkette, insbesondere im Hinblick auf die Akkus. Dabei geht Bosch eBike Systems über die gesetzlichen Verpflichtungen, die das Lieferkettengesetz vorgibt, hinaus und überprüft und qualifiziert nicht nur seine direkten Lieferanten, sondern strebt danach, die gesamte Lieferkette zu verstehen, um mögliche Risiken in der Rohstoffbeschaffung zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für die Rohstoffe in den Batteriezellen, bei denen eine umfassende Rückverfolgung bis in die Minen erfolgt. Dieser Ansatz wird zukünftig auch auf die Drive Unit und die Displays ausgeweitet.
Bezüglich des Umweltschutzes erwartet Bosch eBike Systems von seinen Lieferanten, dass sie ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 einrichten und weiterentwickeln. Seit diesem Jahr verfügen bereits 100 Prozent der direkten Lieferanten über ein entsprechendes Zertifikat.
Kreislaufwirtschaft: Remanufacturing & Recycling am Ende des Produkt-Lebenszyklus
Hohe Qualität, Sicherheit und lange Lebensdauer der Produkte stehen für Bosch eBike Systems an erster Stelle. Die Nutzungsdauer eines eBikes und die Anzahl der damit ersetzten Fahrten mit anderen Verkehrsmitteln tragen maßgeblich zur Umweltentlastung bei. Dennoch ist es unvermeidlich, dass die Produkte irgendwann das Ende ihrer Lebenszeit erreichen.
Hier setzt die Kreislaufstrategie an, mit der Bosch eBike Systems darauf abzielt, die Nachhaltigkeit der Produkte entlang ihres gesamten Lebenszyklus zu verbessern. Dies umfasst die Beschaffung, Fertigung, Nutzung, Rückgabe, Wiederaufarbeitung und das Recycling von Materialien.
Seit 2014 investiert Bosch eBike Systems in Kreislaufführung seiner Antriebseinheiten
Bereits seit 2014 investiert Bosch eBike Systems mit Remanufacturing konkret in die Kreislaufführung seiner Antriebseinheiten. Hierbei werden defekte Bosch eBike-Antriebseinheiten, die sich nach Prüfung entsprechend qualifizieren, einem detaillierten Wiederaufbereitungsprozess unterzogen. Dabei werden sie technisch komplett überholt und stehen nach der Abnahmeprüfung in voller Funktionalität dem Fachhandel zur Verfügung.
„Mit unserem Engagement für das Remanufacturing setzen wir ein deutliches Zeichen für unsere Verpflichtung zur Schonung der Umwelt und zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität – und das mittlerweile seit über 10 Jahren“, sagt Claus Fleischer. Noch in diesem Jahr wird das Remanufacturing-Portfolio um weitere Drive Units erweitert.
Um wertvolle Rohstoffe am Ende der Lebenszeit wiederverwenden zu können, ist ein fachgerechtes Akku-Recycling notwendig. Bosch eBike Systems unterstützt neue und nachhaltige Recyclingmethoden weltweit. Die Effizienz der Rückgewinnung hängt vom Recyclingverfahren ab. Bei den Verfahren, die von der deutschen GRS-Branchenlösung genutzt werden, können wertvolle Rohstoffe zu knapp 71 Prozent zurückgewonnen und für neue Produkte wieder verwendet werden.
Bosch eBike Systems will in seiner Kreislaufwirtschaft verstärkt auf den Einsatz von Rezyklaten setzen
In allen Vertriebsländern, in denen es gesetzlich möglich ist, übernimmt Bosch eBike Systems freiwillig durch Servicepartner vor Ort die Recyclingverpflichtungen und die damit verbundenen Kosten. In Ländern, in denen es noch keine oder keine ausreichend gute Recyclinglösung gibt, arbeitet Bosch eBike Systems eng mit Partnern zusammen, treibt Pilotprojekte voran und unterstützt bei der Schaffung von Branchenlösungen. Das Unternehmen unterstützt Batterie-Sammelsysteme in aktuell 18 Ländern, darunter ab diesem Jahr auch Tschechien und das Vereinigte Königreich.
Gemeinsam auf dem Weg
Bosch eBike Systems trägt mit seinen Maßnahmen zu den übergeordneten Nachhaltigkeitszielen der Bosch Gruppe bei. Mit ihren weltweit mehr als 400 Standorten ist die Bosch Gruppe seit 2020 CO2neutral (Scope 1 & 2). Gleichzeitig will das Unternehmen den Klimaschutz über seinen unmittelbaren Einflussbereich hinaus gestalten und auch die vor- und nachgelagerten Emissionen systematisch verringern – bis 2030 sollen sie um 15 Prozent sinken (Scope 3).
„Uns ist bewusst, dass uns auf unserem Weg in eine nachhaltige Zukunft noch einige Herausforderungen bevorstehen. Verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Handeln liegt uns als Unternehmen sehr am Herzen und ist bereits an vielen Stellen bei Bosch eBike Systems tägliche Praxis. Sowohl kleine als auch große Verbesserungen haben bereits positive Wirkung gezeigt – und von diesen wollen wir in Zukunft immer mehr erreichen“, so Claus Fleischer.
->Quelle: Bosch-presse.de/tritt-fuer-tritt-in-eine-nachhaltigere-zukunft-266872