Neue Initiative: Global Circularity Protocol for Business
Unternehmen brauchen klarere Standards, um messen zu können, ob sie zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beitragen oder nicht. Deshalb hat der World Business Council einen Bericht veröffentlicht, der die aktuellen Standards analysiert sowie Lücken und Wege zur Verbesserung aufzeigt. Unternehmen müssen demnach Modelle der Kreislaufwirtschaft einführen, um die Menge der aus der Natur entnommenen neuen Materialien zu verringern, das Abfallmanagement zu verbessern und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, die den Klimawandel verursachen. Für diese Umstellung benötigen sie jedoch auch standardisierte Kennzahlen und Rahmenwerke, um Ziele festzulegen, Fortschritte zu messen und die Vorschriften einzuhalten.
Nun hat der World Business Council for Sustainable Development mit Sitz in Genf in Zusammenarbeit mit dem One Planet Network eine neue Initiative ins Leben gerufen: das Global Circularity Protocol for Business. Ziel ist es zu untersuchen, wie bestehende rechtliche Rahmenbedingungen und internationale Standards aufeinander abgestimmt werden können, um sektorübergreifende Partnerschaften, bessere Investitionen und eine effektivere Politikentwicklung zur Förderung des Recyclings und der Wiederverwendung von Altprodukten zu fördern.
Das Globale Kreislaufwirtschaftsprotokoll für Unternehmen (Global Circularity Protocol for Business, GCP) ist ein freiwilliger Rahmen, der darauf abzielt, die wichtigsten Lücken in der Rechenschaftspflicht und in der Politik zu schließen, die derzeit die Verbreitung der Kreislaufwirtschaft weltweit behindern.
Die Herausforderung: Umdenken bei der Ressourcennutzung für eine nachhaltige Zukunft
Die Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen trägt wesentlich zu globalen Umweltproblemen bei und ist für mehr als 55 % der Treibhausgasemissionen und 40 % der Gesundheitsbelastungen durch Feinstaub verantwortlich. Insbesondere die Gewinnung von Biomasse ist für mehr als 90 % des Verlusts an biologischer Vielfalt und der Wasserbelastung durch die Landnutzung verantwortlich. Mit einem prognostizierten Anstieg der Ressourcenentnahme um fast 60 % bis zum Jahr 2060, der möglicherweise 160 Milliarden Tonnen pro Jahr erreicht, ist der derzeitige Weg nicht nachhaltig und übersteigt bei weitem das Niveau, das zur Deckung der grundlegenden menschlichen Bedürfnisse im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) erforderlich ist. Um dieses kritische Problem anzugehen, ist es unerlässlich, Praktiken der Kreislaufwirtschaft in Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten zu integrieren. Diese Praktiken können einen systemischen Wandel anstoßen, ein nachhaltiges Ressourcenmanagement fördern und die Zusammenarbeit für einen gesünderen Planeten unterstützen.
Globales Kreislaufwirtschaftsprotokoll für die Analyse von Unternehmenslandschaften
Landschaftsanalyse der zirkularitätsbezogenen Unternehmensleistung und -verantwortung sowie der Politik und Regulierung
Dieser Bericht volm 31.07.2024 bietet eine eingehende Analyse der aktuellen Landschaft und zeigt die Lücken und Möglichkeiten innerhalb der Kreislaufwirtschaft auf, um zukünftige Geschäftspraktiken und politische Rahmenbedingungen zu informieren und zu lenken.
Die Integration von Praktiken der Kreislaufwirtschaft in Geschäftsmodelle ist entscheidend, um einen systemischen Wandel voranzutreiben und ein nachhaltiges Ressourcenmanagement zu fördern. Für Unternehmen ist es jedoch schwierig, diese Bemühungen zu messen und offenzulegen, da es an standardisierten Messgrößen und Rahmenwerken mangelt, was die Festlegung von Zielen, das Benchmarking und die Einhaltung von Vorschriften in einer sich schnell entwickelnden und uneinheitlichen Gesetzeslandschaft erschwert.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, müssen die bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen und internationalen Standards neu ausgerichtet werden, um eine Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Dazu ist ein einheitlicher globaler Rahmen erforderlich, der eine sektorübergreifende Zusammenarbeit, eine effiziente Kapitalallokation und eine fundierte Politikentwicklung fördert. Das GCP soll diesen Rahmen bilden. Es wird Unternehmen bei der Festlegung von Zielen, der Messung, der Berichterstattung und der Offenlegung von Fortschritten in Bezug auf Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft helfen, kombiniert mit umfassenden und gezielten politischen Leitlinien zur Beschleunigung des Übergangs zu Kreislaufgeschäftsmodellen und einer regenerativen Wirtschaft.
Das GCP umfasst vier strategische Arbeitsbereiche:
- Analyse der Auswirkungen von Kreisläufen,
- Leistungs- und Rechenschaftssystem für Kreisläufe,
- politischer Rahmen für Kreisläufe und
- wissenschaftlich fundierte Ziele für Kreisläufe. Die Arbeitsgruppen erhalten strategische und technische Unterstützung von politischen, wirtschaftlichen und unabhängigen wissenschaftlichen Beratungsausschüssen sowie von technischen Arbeitsgruppen. Deloitte Consulting AG und Circle Economy Consulting bieten laufende technische Unterstützung für den Arbeitsbereich.
Dieser Bericht ist der Beginn einer Reihe von Ergebnissen des GCP, die in den nächsten 18 Monaten veröffentlicht werden sollen. Ziel dieser Landschaftsanalyse ist es, Lücken und Möglichkeiten im derzeitigen Kreislauf-Ökosystem aufzuzeigen, die als Grundlage für die Gestaltung des GCP dienen können.
In diesem Bericht wurden insbesondere die folgenden Themen als Teil der Landschaftsanalyse der zirkulären Unternehmensleistung und -verantwortung (CP&A) identifiziert:
- Die Kreislaufwirtschaft kann genutzt werden, um einen nachhaltigen und gerechten Übergang zu erreichen
- Eine ressourcenzentrierte Sichtweise mit Fokus auf den gesamten Lebenszyklus und nicht nur auf das Ende des Lebenszyklus ist grundlegend für die Erhaltung und Maximierung des Ressourcenwerts
- Organisatorische Voraussetzungen können helfen, den Übergang zu beschleunigen
- Harmonisierte Bewertungs- und Risikomethoden sind notwendig, um die Finanzierung von Kreislaufunternehmen zu unterstützen.
- Konsistenz und harmonisierte Berichterstattung sind entscheidend für die Transparenz der Wertschöpfungskette
- Die Analyse der Politik- und Regulierungslandschaft ergab, dass:
- Strategische politische Hebel ermöglichen das Erreichen von Kreislaufwirtschaftszielen
- Ein breiteres Ökosystem ergänzt die Hebel und unterstützt den Übergang
->Quellen: