Rekordjahr 2024: Erneuerbare Energien im Aufschwung

Genehmigungen für Wind und Solar erreichten 2024 einen historischen Höchstwert. Nach Angaben der Fachagentur Wind und Solar wurden rund 2.400 Anlagen mit 14 Gigawatt neu genehmigt. Ein neuer Rekord.

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2025 könnte ein wichtiges Jahr für den Aufschwung der Windenergie werden. Image by Markus Distelrath

Windenergie war 2024 der wichtigste Energieträger im deutschen Strommix. Zum Jahresende waren in Deutschland 28.766 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 63,5 Gigawatt installiert. Nach Berechnungen der Fachagentur Wind und Solar erzeugten diese Anlagen im Jahr 2024 rund 112 Terawattstunden Strom. Eine Strommenge, die rechnerisch ausreicht, um den Bedarf von mehr als 75 Prozent der deutschen Haushalte zu decken. Zudem wurden 2.405 neue Anlagen genehmigt, 85 Prozent mehr als im Vorjahr. In den Ausschreibungsrunden vergab die Bundesnetzagentur Zuschläge für 11 Gigawatt Windenergieleistung – ein Plus von 70 Prozent gegenüber 2023. Trotz der hohen Genehmigungszahlen blieb der tatsächliche Ausbau hinter den Erwartungen zurück. Nur 635 neue Windenergieanlagen mit einer Leistung von 3.251 Megawatt wurden 2024 errichtet. Ein Rückgang von neun Prozent gegenüber 2023.

Die effizientere Nutzung bereits vorhandener Standorte trug maßgeblich zur Erhöhung der Stromerzeugung bei. Der Anteil des Repowerings – der Ersatz älterer Anlagen durch leistungsstärkere Modelle – stieg um 37 Prozent. Insgesamt wurden 224 bestehende Anlagen mit einer zusätzlichen Leistung von 1.191 Megawatt aufgerüstet, während gleichzeitig 555 Altanlagen mit einer Gesamtleistung von 706 Megawatt stillgelegt wurden. Auch ein Rekord, so viele Anlagen wurden noch nie zuvor in einem Jahr stillgelegt.

Nordrhein-Westfalen führte 2024 mit 4.044 Megawatt genehmigter Leistung die Liste der Bundesländer an, während Niedersachsen mit knapp 13.000 Megawatt installierter Gesamtleistung weiterhin Spitzenreiter blieb.

Für 2025 prognostizieren Branchenverbände einen Zubau von 4,8 bis 5,3 Gigawatt – deutlich mehr als die 2024 erreichten 3,25 Gigawatt. Die Voraussetzungen sind vielversprechend: Mit 4.400 Genehmigungen für Windanlagen mit einer Gesamtleistung von fast 25 Gigawatt liegt eine solide Basis vor. Rund zwei Drittel dieser Anlagen verfügen bereits über Ausschreibungszuschläge.

Technologisch stehen neue Rekorde bevor: 2024 wurden 64 Anlagen genehmigt, die eine Nabenhöhe von 199 Metern erreichen. Mit einer Gesamthöhe von 285 Metern würden sie alle bisherigen Höhenrekorde brechen. Hinzu kommen neuartige, leistungsstarke Anlagen der 7-Megawatt-Klasse, die die Effizienz weiter steigern können.

Dennoch bleibt das gesetzliche Ausbauziel von 86 Gigawatt bis 2026 ambitioniert: In den kommenden zwei Jahren müssten 22,5 Gigawatt neu installiert werden. Trotz vorliegender Genehmigungen steht die Branche vor der Herausforderung, die ambitionierten Ausbauziele tatsächlich zu realisieren.

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