Die Meere sind nicht nur Lebensraum für unzählige Arten, sondern auch unverzichtbar für die Weltwirtschaft. Eine neue Studie der Universität Miami zeigt, dass große Meeresschutzgebiete nicht nur die Natur schützen, sondern auch die Erträge der Fischer in den angrenzenden Gebieten steigern.
Die Spillover-Effekte entstehen, wenn sich positive Auswirkungen aus einem geschützten Gebiet auf umliegende Bereiche ausbreiten. Zum Beispiel können sich in Meeresschutzgebieten die Fischpopulationen erholen und mehr und mehr Fische wandern in angrenzende Gebiete, wo sie dann gefangen werden können. So steigern Schutzgebiete die Erträge der Fischer außerhalb der Schutzgebiete.
In den Gebieten um die Schutzgrenzen stiegen die Fangraten durchschnittlich um 12 bis 18 Prozent. Diese sogenannten Spillover-Effekte zeigen, dass geschützte Meeresbereiche zur Erholung der Fischpopulation beitragen, was direkt den angrenzenden Fischereigebieten zugutekommt. Die Forschenden stellten fest, dass die positiven Effekte mit der Zeit zunehmen – vor allem in den Gebieten, die zuvor intensiv befischt wurden.
Bemerkenswert ist, dass die wirtschaftlichen Vorteile den Ländern zugutekommen, die solche Schutzgebiete eingerichtet haben. So profitiert beispielsweise die mexikanische Fischerei von den Spillover-Effekten des Schutzgebietes Revillagigedo. Die Meeresschutzgebiete haben einen nachhaltigen Effekt auf die Fischerei und sind ein wichtiger Schritt, um die internationalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, wie den Schutz von 30 Prozent der Weltmeere bis 2030 – ein zentraler Bestandteil der UN-Konvention über die biologische Vielfalt. Der Schutz natürlicher Ressourcen wie der Fischbestände sichert langfristig nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Stabilität und Rentabilität globaler Wirtschaftszweige wie der Fischerei. Dieses Beispiel lässt sich auf andere Bereiche übertragen: In der Land- und Forstwirtschaft oder bei der Energieerzeugung fördern nachhaltige Praktiken nicht nur den Umweltschutz, sondern stärken auch die wirtschaftliche Zukunfts- und Widerstandsfähigkeit.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich Investitionen in Naturschutzmaßnahmen auch wirtschaftlich positiv auswirken können. Sie geben Anlass zur Hoffnung, dass solche Erkenntnisse die Einrichtung und Durchsetzung weiterer Schutzgebiete weltweit beschleunigen. Denn Meeresschutz ist nicht nur eine ökologische Verantwortung, sondern, wie die gesteigerten Fischerträge zeigen, auch eine wichtige Zukunftsinvestition.
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