IHK zur Circular Economy: Chancen und Herausforderungen im Blick

Die Europäische Union treibt mit ihrer Kreislaufwirtschaftsstrategie den Wandel zu einer ressourcenschonenden Wirtschaft voran. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) untersucht, welche Auswirkungen dies auf Unternehmen und Handwerksbetriebe hat.

Die geschwungene Form der Skulptur "Tiger & Turtle" erinnert auf der ehemaligen Zinkdeponie in Duisburg-Angerhausen an einen Kreislauf. Die begehbare Stahlkonstruktion spielt mit dem Gegensatz zwischen industrieller Geschwindigkeit und nachhaltiger Bedachtsamkeit und wurde zum Symbol des rheinländischen Strukturwandels. Foto: Pixabay

Die geschwungene Form der Skulptur „Tiger & Turtle“ in Duisburg erinnert an einen Kreislauf. Die begehbare Stahlkonstruktion spielt mit dem Gegensatz zwischen industrieller Geschwindigkeit und nachhaltiger Bedachtsamkeit und wurde zum Symbol des rheinländischen Strukturwandels. Foto: Pixabay

Dabei unterscheidet die IHK drei Ebenen: die europäische, die regionale und die betriebliche Ebene. Die IHK Rheinland nutzt Beispiele aus der Region, um die Konzepte greifbar zu machen und konkrete Maßnahmen für Unternehmen zu entwickeln. Das Rheinland entwickelt sich durch gezielte Innovationsförderung zu einem Vorreiter der Circular Economy. Initiativen wie Circular Valley oder spezialisierte Recycling-Unternehmen wie Accurec Recycling treiben neue Konzepte voran. Der Fokus liegt auf neuen Geschäftsmodellen, innovativen Recyclingtechnologien und der Umsetzung effizienter Materialkreisläufe. Denn wie die IHK betont, müssen Unternehmen sich zunehmend mit nachhaltigen Prozessen auseinandersetzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die IHK sieht insbesondere Handlungsbedarf in den Bereichen Energieeffizienz, Recyclingstrategien und neuen Geschäftsmodellen. Unternehmen werden ermutigt, in energieeffiziente Technologien zu investieren, um langfristige Kosteneinsparungen und regulatorische Vorteile zu erzielen. Gleichzeitig fordert die IHK einen Abbau bürokratischer Hürden und gezielte finanzielle Anreize, damit Betriebe die notwendigen Umstellungen effizient und wirtschaftlich umsetzen können.

Ein zentrales Thema des IHK-berichts ist die neue EU-weite Verpackungsordnung, die strengere Vorgaben für die Recyclingfähigkeit und Wiederverwertung von Verpackungsmaterialien bedeutet. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Verpackungslösungen zu entwickeln, die nicht nur den regulatorischen Anforderungen entsprechen, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bringen. Geschlossene Materialkreisläufe sind nötig, damit Betriebe nicht nur Kosten sparen, sondern sich auch als nachhaltige Marktakteure positionieren. Die IHK betont, dass die Anpassung an diese neuen Vorschriften Unternehmen langfristig Wettbewerbsvorteile verschaffen kann, indem sie sich frühzeitig an nachhaltige Produktionsprozesse anpassen und Innovationspotenziale nutzen.

Um Unternehmen in diesem Transformationsprozess bestmöglich zu unterstützen, bietet die IHK Rheinland gezielte Beratungsangebote und Informationsveranstaltungen an. Sie hilft Unternehmen dabei, passende Förderprogramme zu identifizieren und unterstützt bei der Antragstellung. Zudem setzt sie sich für die Vereinfachung von regulatorischen Vorgaben ein und fordert praxisnahe Lösungen, die wirtschaftliche Machbarkeit mit Umweltzielen verbinden. Durch Netzwerkarbeit bringt sie Unternehmen mit innovativen Start-ups und Forschungseinrichtungen zusammen, um neue Technologien und Geschäftsmodelle voranzutreiben. Darüber hinaus sensibilisiert sie Betriebe für die langfristigen wirtschaftlichen Vorteile der Circular Economy und fördert den Austausch von Best Practices innerhalb der Branche.

Die Circular Economy erfordert tiefgreifende Umstellungen, bietet aber auch neue Marktchancen. Unternehmen, die sich frühzeitig anpassen, können ihre Unabhängigkeit von Rohstoffimporten stärken, Kosten senken und sich als Vorreiter nachhaltiger Wirtschaftsmodelle positionieren. Zudem entstehen durch neue Technologien und Geschäftsmodelle erhebliche Wettbewerbsvorteile. Die IHK sieht in der Kreislaufwirtschaft eine Möglichkeit, Wertschöpfungsketten effizienter zu gestalten und zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen. So profitieren Betriebe, wie auch die gesamte Region, durch eine nachhaltigere, ressourcenschonende Wirtschaftsweise.

Quellen: