Windkraft stagniert. Photovoltaik und Wärmepumpen sind Antrieb der Transformation

Neue Zahlen belegen: Erstmals liefern erneuerbare Energien über 54 Prozent des gesamten Strombedarfs.
Photovoltaik mit einem Leistungssprung von 20 Prozent und Wärmepumpen mit 14 Prozent Wachstum treiben die Transformation voran, während der Verkehrssektor mit einem überraschenden Rückgang der erneuerbaren Anteile die Entwicklung bremst.

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Trotz Rekorden: Um die Klimaziele zu erreichen, ist neben dem Photovoltaik-Boom auch ein stärkerer Windkraft-Ausbau notwendig. Foto: Sebastian Ganso

Neue, offizielle Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) am Umweltbundesamt vom März 2025 liefern Erkenntnisse zur Entwicklung erneuerbarer Energien in Deutschland. Die Daten zeigen, dass der Gesamtanteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch für Strom, Wärme und Verkehr im Jahr 2024 auf 22,4 Prozent gestiegen ist – ein Wachstum von 0,8 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Diese Statistiken bestätigen einen bemerkenswerten Wendepunkt: Über die Hälfte des deutschen Strombedarfs (54,4 Prozent) wird nun aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Das übertrifft die vorläufigen Schätzungen vom Dezember 2024 und markiert einen historischen Meilenstein für die deutsche Energiewende.

Besonders aufschlussreich sind die Zahlen zum Photovoltaik-Ausbau. Mit einem Zuwachs von 20 Prozent innerhalb eines Jahres und einer installierten Gesamtleistung von nun fast 100 Gigawatt (99,8 GW) übertraf die Solarenergie alle Erwartungen. Die aktuellen Daten zeigen einen deutlichen Anstieg der Solarstromerzeugung um 16 Prozent auf 74,1 TWh. Die Nutzung von Erd- und Umweltwärme stieg um beachtliche 14,2 Prozent. Der Gesamtbestand an Wärmepumpen erhöhte sich um etwa 10 Prozent auf rund 2,3 Millionen Anlagen. Ein deutliches Zeichen für die fortschreitende Entwicklung im Wärmesektor.

In deutlichem Kontrast dazu stehen die aktuell erhobenen Daten zum Verkehrssektor, wo der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch von 7,6 auf 7,2 Prozent gesunken ist. Die Zahlen dokumentieren einen Rückgang bei Biokraftstoffen um 11 Prozent, besonders drastisch bei Biodiesel mit einem Minus von 21 Prozent. Die Berechnungen zur Treibhausgasvermeidung sind ebenfalls aufschlussreich: Durch den Einsatz erneuerbarer Energien wurden 2024 insgesamt 256 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. 6 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr.

Die Investitionen in erneuerbare Energien im Jahr 2024 lagen bei 32,0 Milliarden Euro. Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Erhebungen. Die Umsätze durch Betrieb und den Verkauf von Energie aus bestehenden Anlagen erbrachten weitere 23,3 Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft. Photovoltaik und Wärmepumpen sind die treibenden Kräfte der gegenwärtigen Transformation, während der Verkehrssektor weiter hinterherhinkt

 

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