2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Der neue Klimabericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ist ein Weckruf: Die Klimakrise verschärft sich.
Mit Rekordtemperaturen, steigenden Meeresspiegeln und verheerenden Wetterextremen. Die Klimakrise schreitet schneller voran als gedacht. Mit massiven Auswirkungen.

Waldbrände gehören zu den Klimakatastrophen, die heute schon deutlich zunehmen l Foto: Vitaly Kobzun
Die Durchschnittstemperatur liegt damit 0,1 °C über dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2023. Laut WMO bedeutet ein einzelnes Jahr über der 1,5-Grad-Grenze zwar noch nicht das Scheitern des Pariser Klimaabkommens, aber es ist ein dringender Weckruf. Jede weitere Erwärmung erhöht die Risiken für Menschen, Wirtschaft und Ökosysteme weltweit. Auch der Anteil von Methan und Lachgas in der Atmosphäre nahm weiter zu. Der CO2-Gehalt stieg auf über 150 % des vorindustriellen Niveaus. Außer nahm der Anteil von Methan und Lachgas in der Atmosphäre weiter zu.
Die Ozeane erwärmten sich weiter und nahmen erneut über 90 % der zusätzlichen Wärme auf. In den letzten 20 Jahren hat sich die Erwärmungsrate der Meere mehr als verdoppelt. Der Meeresspiegel erreichte 2024 den höchsten Stand seit Beginn der Messungen. Die Eismassen an Polen und in Gebirgen schmelzen in alarmierendem Tempo. In der Antarktis wurden das zweitgeringste Jahres-Minimum und -Maximum seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen.

Verschiedene Messreihen zur globalen Durchschnittstemperatur verdeutlichen den anhaltenden Trend einer Erwärmung von über 1,5 Grad l Grafik: WMO
Steigende und intensivierende extreme Wetterereignisse richteten weltweit schwere Schäden an. Tropenstürme wie Taifun Yagi in Südostasien oder die Hurrikane Helene und Milton in den USA verursachten massive Überschwemmungen. Auch im Sahel, in Ostafrika sowie durch Dürren im südlichen Afrika und verheerende Waldbrände in Chile und Kanada litten Millionen Menschen – viele verloren ihre Heimat, die Ernährungslage verschärfte sich. Die Entwicklungen machen deutlich, wie dringend wirksamer Klimaschutz ist. Die WMO fordert den Ausbau von Frühwarnsystemen und Klimadiensten, um besser auf extreme Wetterlagen reagieren zu können. Doch derzeit verfügt nur die Hälfte aller Länder über angemessene Warnsysteme. Mit kostspieligen wie auch tödlichen Folgen. Wie etwa die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 gezeigt hat.
Der Bericht macht unmissverständlich klar: Es muss jetzt gehandelt werden. Auch wenn einzelne Werte von Jahr zu Jahr schwanken mögen, zeigen alle relevanten Daten in die gleiche Richtung. Und diese weist erschreckend deutlich auf eine sich dramatisch zuspitzende Klimakrise. Die Zeit, in der wir uns auf Statistiken oder Wahrscheinlichkeiten ausruhen konnten, ist unmissverständlich vorbei. Was es jetzt braucht: klare Entscheidungen, konsequente Maßnahmen und der politische Wille, diese Entwicklungen nicht nur zu beobachten, sondern ihnen entschlossen entgegenzuwirken.
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