Große Teile bereits abgestorben
„Das Great Barrier Reef in Australien ist seit langem eines der schönsten Naturwunder der Welt gewesen – so enorm, dass man es aus dem Weltraum sehen kann – und so schön, dass Besucher zu Tränen rührt. Doch jetzt sind das Riff und die Fülle der Meeresbewohner um es herum in ernsthaften Schwierigkeiten,“ schrieb die sonst so nüchterne New York Times blumig. Hunderte von Kilometern des ursprünglich unberührten nördlichen Sektors seien vor kurzem als abgestorben festgestellt worden, vom überhitzten Meerwasser im vergangenen Jahr getötet. Die NYT zitiert damit einen am 15.03.2017 im Fachmagazin nature veröffentlichten Artikel.
Mehrere südliche Abschnitte um die Mitte des Riffs, die diesem Schicksal mit Mühe entronnen seien, bleichten gerade ebenfalls aus, ein potenzieller Vorläuferprozess des Absterbens auch dieser Zone, der einige der am meisten besuchten Abschnitte des Riffs seiner Farben und des Lebens überhaupt berauben könnte.
„Wir haben nicht erwartet, diesen Grad an Zerstörung des Great Barrier Reef noch weitere 30 Jahre beobachten zu können“, sagte Terry P. Hughes, Direktor des staatlich finanzierten Zentrums für Korallenriff-Studien an der James Cook University in Australien und Hauptautor des am 15.03.2017 auf dem Deckblatt von nature veröffentlichten Artikels. „Im Norden sah ich Hunderte von Riffe – buchstäblich zwei Drittel davon sterben und sind jetzt tot.“
Die Schädigung des Great Barrier Reef, einer der größten Lebensstrukturen der Welt, ist Teil eines globalen Unglücks, das sich seit fast zwei Jahrzehnten zeitweilig entfaltet hat und sich intensiviert. In der Zeitschrift haben Dutzende von Wissenschaftlern die jüngste Katastrophe als die dritte weltweite Massenbleiche von Korallenriffen seit 1998 beschrieben, aber bei weitem am weitesten verbreitet und schädlich. Der Zustand der Korallenriffe ist ein Zeichen der Gesundheit der Meere. Ihre Not und Tod sind ein weiterer Marker der Verwüstungen infolge des globalen Klimawandels.
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