UBA berichtet
Das Umweltbundesamt hat Daten zur Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Deutschland veröffentlicht. Diese spiegeln Erfolge und verpasste Chancen: Das Wachstum der Erneuerbaren Energien fiel 2016 deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Das zeigt die erste offizielle Schätzung der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) für 2016. Alle Zahlen fasst ein neues Hintergrundpapier zusammen.
Die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat), die im Auftrag des BMWi regelmäßig die Nutzung der Erneuerbaren Energien bilanziert, hat auf der Grundlage verfügbarer, zumeist vorläufiger Daten eine erste Abschätzung zur Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Deutschland 2016 erstellt. Das vorliegende Hintergrundpapier beschreibt die bisherigen Erkenntnisse für die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr, ergänzt um Zahlen zur wirtschaftlichen Bedeutung sowie zur Emissionsvermeidung durch Erneuerbare Energien.
Die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) ist ein unabhängiges Fachgremium und arbeitet seit Februar 2004. Eingerichtet wurde es, um Statistik und Daten der Erneuerbaren Energien auf eine umfassende, aktuelle und abgestimmte Basis zu stellen. Der Schwerpunkt der Tätigkeiten der AGEE-Stat liegt im Bereich der Statistik der erneuerbaren Energien. Daneben soll sie eine Grundlage für die verschiedenen nationalen, EU-weiten und internationalen Berichtspflichten der Bundesregierung im Bereich der erneuerbaren Energien legen und allgemeine Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu Daten und Entwicklung der erneuerbaren Energien leisten. Mitglieder sind Expertinnen und Experten aus dem BMWi, BMUB, BMEL, UBA, StBA, der BNetzA, FNR, AGEB und das ZSW.
Der kontinuierliche Rückgang des Ausbauvolumens in den vergangenen drei Jahren bei der Photovoltaik konnte 2016 erstmals gestoppt werden. Mit 1.476 M) neu installierter Leistung (davon 221 MW auf Freiflächen) wurde der Vorjahreswert (1.456 MW) leicht übertroffen. Dennoch wurde im dritten Jahr in Folge der im EEG verankerte Ausbaukorridor von 2.400 bis 2.600 MW deutlich unterschritten. Ende des Jahres 2016 waren PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 41.275 MW installiert. Trotz der im Laufe des Jahres erfolgten Leistungserhöhung um fast vier Prozent nahm die Stromerzeugung aus Photovoltaik aufgrund der niedrigeren Sonnenstundenzahl um gut ein Prozent leicht auf 38,2 Mrd. kWh ab (2015: 38,7 Mrd. kWh). Der Anteil der Photovoltaik am Bruttostromverbrauch lag damit bei 6,4 Prozent.
Der Zubau von Solarkollektoren ging nach Branchen angaben 2016 nochmals um 8 Prozent zurück und lag damit bei rund 744.000 Quadratmetern. Unter Berücksichtigung des Abbaus von Altanlagen waren damit Ende des Jahres 2016 geschätzt 19,1 Mio. Quadratmeter Kollektorfläche insgesamt installiert. Die Bereitstellung von Wärme aus Solarthermieanlagen blieb mit 7,8 Mrd. kWh auf Vorjahresniveau. Auch hier schlugen sich die im Vergleich zum Vorjahr geringeren Sonnenstunden nieder.
Biomasse und Biokraftstoffe
Im Bereich Biomasse wurde mit 210 MW knapp doppelt so viel Leistung zugebaut wie im Vorjahr. Mit 203 MW entfiel der weitaus größte Teil davon auf Biogasanla gen, wobei es sich ganz überwiegend um Leistungserhöhungen bestehender Anlagen zur Flexibilisierung der Stromerzeugung handelte. Dementsprechend nahm die Stromerzeugung aus Biomasse insgesamt wiederum nur leicht zu. Einschließlich Klär- und Deponiegas sowie des erneuerbaren Anteils der Siedlungsabfälle wurden etwa 51,6 Mrd. kWh Strom erzeugt (2015: 50,3 Mrd. kWh). Daran hatte Biogas, einschließlich Biomethan, mit 32,4 Mrd. kWh den größten Anteil. Die gesamte Biomasse deckte damit 8,7 Prozent des gesamten Bruttostromverbrauchs.
Nach vorläufigen Angaben des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) blieb der Absatz von Biokraftstoffen 2016 mit 3,2 Mio. Tonnen annähernd auf dem Vorjahresniveau. Dabei blieben sowohl der Absatz von Biodiesel als auch der Absatz von Bioethanol gegenüber dem Vorjahr in etwa konstant. Der Absatz von Biomethan ging im dritten Jahr in Folge nochmals leicht auf 370 Mio. kWh zurück. Die Verwendung von erneuerbarem Strom im Verkehrsbereich lag 2016 mit knapp 3,6 Mrd. kWh eben falls nur geringfügig über dem Vorjahresniveau.
Aufgrund eines nach Angaben der AGEB insgesamt merklich auf rund 660 Mrd. kWh gestiegenen Endenergieverbrauchs im Verkehr (2015: 645 Mrd. kWh) sank der Anteil der Erneuerbaren Energien weiter auf nunmehr 5,1 Prozent (2015: 5,2 Prozent).
Folgt: Wasserkraft