„Viele Firmen laufen ins Ja-Lager über“
Einen „Meinungswechsel“ in der Schweiz diagnostizierte die bz Basel am 15.4.2017 in Sachen Energiestrategie von Energieministerin Doris Leuthard (re.). Anfangs (im Herbst 2015) hätten noch mehr als 100 Unternehmen gegen die Energiestrategie opponiert. Jetzt seien bereits „einige davon im Pro-Lager zu finden“.
In ganzseitigen Anzeigen habe der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse vor eineinhalb Jahren rund 105 Schweizer Unternehmen die Leuthards Energiestrategie 2050 verreißen lassen. Multinationale Konzerne wie ABB oder Siemens, aber auch kleinere Betriebe outeten sich mit Logo als Energiewendegegner: „Wir sind sehr besorgt, dass diese Vorlage zu großen Nachteilen im internationalen Wettbewerb führen wird und die Versorgungssicherheit verringert“, hieß es darin. Die Firmen stellten sich gegen neue Subventionen für erneuerbare Energien und zusätzliche CO2-Abgaben.
Der Zeitpunkt des Inserats sei sorgfältig gewählt gewesen, denn sei erschienen, kurz bevor das Energiegesetz im Ständerat eingebracht worden sei – bz-Basel: „Ein Schuss vor den Bug von Doris Leuthard“. Inzwischen scheint der Schuss jedoch weitgehend verhallt zu sein – das zeigte eine aktuelle Umfrage bei den damals beteiligten Unternehmen: Drei Viertel der Opponenten von 2015 ließen die Anfrage unbeantwortet. Vier Unternehmen hätten sich im Vorfeld des Referendums vom 21.05.2017 bewusst nicht mehr öffentlich äußern wollen. bz-Basel: „Acht zählen sich weiterhin zum Lager der Gegner. Sechs haben vom Lager der Skeptiker ins Lager der Befürworter gewechselt.“
Natürlich seien die „Gegner der Vorlage nicht ganz verschwunden“. Zahlreiche Unternehmen seien zwar nach wie vor gegen die Energiestrategie. Doch kaum eines engagiere sich offensiv mit eigenem Geld für eine Ablehnung an der Urne. Der Economiesuisse-Vorstand habe inzwischen Stimmfreigabe für die Abstimmung im Mai beschlossen. Der Wirtschaftsdachverband werde sich nicht finanziell an der Nein-Kampagne der Gegner beteiligen – also auch keine Inserate mehr schalten.
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