Berlin mit Solardächern

Stadtwerke bauen 28 Solarkraftwerke

„Berlin geht mit weiteren landeseigenen Immobilien einen großen Energiewende-Schritt“, teilten die Berliner Stadtwerke am 06.10.2016 mit. Sie hätten von der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH vier Aufträge zur Errichtung von PV-Anlagen erhalten, hieß es. Bereits seit Mitte 2016 verfügt Berlin über zwei neue Windgeneratoren.

Die BIM hatte europaweit sieben Baulose mit 54 landeseigenen Gebäuden ausgeschrieben. Davon haben die Stadtwerke vier Lose mit 28 Immobilien im Umfang von 4,7 MW gewonnen. Zum Vergleich: 2015 seien in der Hauptstadt insgesamt PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 5,2 MW installiert worden. Das Prinzip: Die Stadtwerke finanzieren, und betreiben die Anlagen, die sie gemeinsam mit dem mittelständischen Berliner Anlagenbauer Berolina Solar GmbH & Co KG errichten. Die BIM pachte sie und entlaste so durch den selbst erzeugten und verbrauchten Strom die Stromnetze und nutze dabei das EEG optimal.

„Das Vertrauen der BIM für diesen großen Auftrag bestätigt unsere Angebote und den Erfolg unserer Arbeit der vergangenen Jahre“, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Irmer. „Damit unterstützen wir das Land Berlin nachhaltig im Ausbau von regenerativen Energien.“

„Die Stadtwerke haben unsere Vorgaben aus der Ausschreibung im Wettbewerb so optimiert, dass wir nun deutlich mehr kostengünstigen Ökostrom selbst erzeugen können“, sagte Sven Lemiss, Geschäftsführer der BIM. „Wir freuen uns auf diese Projekte, die nicht nur die Berliner Luft, sondern auch die Kosten der städtischen Gebäude entlasten.“

Anlagen auf Friedrichstadtpalast, vielen Feuerwachen und allen Gefängnissen

Der Bau der Anlagen beginnt im Oktober und soll Ende 2017 fertig sein. Strom vom eigenen Dach bekommen dann der Friedrichstadtpalast, die Feuerwehr-Zentrale am Nikolas-Groß-Weg (li.) und mehrere Feuerwachen, alle sechs Gefängnisse, die Landesbibliothek in der Breiten Straße in Mitte sowie mehrere Oberstufenzentren.

Zusammen sind die von den Stadtwerken bei der BIM zu bauenden Anlagen so groß wie sechs Fußballfelder: 40.000 m². Sie entlasten die Berliner Klimabilanz jährlich von 2.300 Tonnen CO2. Gemeinsam erzeugen sie pro Jahr über 4 Mio. kWh Strom, eine Menge, die für mehr als 2.000 Berliner Haushalte ausreichen würde.

Zwei neue Windräder für Berliner Stadtwerke – Kapazitäten für 10.000 Haushalte mehr

Bereits seit Juli 2016 verfügen die Stadtwerke über zwei weitere Windräder, so eine Medienmitteilung. Damit kann die Wasserbetriebe-Tochter rund 20.000 Haushalte mit Ökostrom versorgen. Die neu errichteten Anlagen wurden dem Bremer Windkraft-Projektentwickler wpd AG abgekauft und stehen nahe bei Sputendorf im Süden Berlins auf einem Gelände der Berliner Stadtgüter. Die Windräder sind 175 Meter hoch und haben jeweils eine Leistung von 3,1 MW. Sie erzeugen im Jahr um die 14.500.000 kWh und verbessern die Berliner Klimabilanz um 7.800 Tonnen CO2.

„Diese Windräder sind ein weiterer Schritt zur Erfüllung unseres Auftrages, neue Anlagen zum Vorantreiben der Energiewende in Berlin zu errichten“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Irmer. „Und natürlich können wir damit weiteren Berlinern ein so ökologisches wie preislich attraktives Angebot unterbreiten.“

Mieterstrom

Herzstück der Stadtwerke-Angebote sind Mieterstrom-Modelle, bei denen Mieter aus Häusern, auf denen eine Solaranlage des Unternehmens installiert ist, direkt ohne Umwege mittels Übertragungsnetze versorgt werden. Die Komplementärversorgung erfolgt durch regenerativ erzeugten Strom z. B.  aus Windenergieanlagen. An der Pankower Rolandstraße etwa sind bereits ein Viertel der GESOBAU-Mieter von den Vorteilen des Stroms vom eigenen Dach überzeugt.

Insgesamt können die Stadtwerke nun auf über 14,9 MW  installierter Windenergieleistung zurückgreifen. Derzeit befinden sich darüber hinaus zwei neue Windparks nördlich und südlich von Berlin auf Stadtgüter-Flächen im Genehmigungsverfahren. Sie sollen die Erzeugungskapazitäten der Berliner Stadtwerke weiter erhöhen.

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