Strom aus der Strömung
Die Turbinen sehen aus wie Triebwerksrotoren vom Airbus A380, sitzen 30 Meter tief auf dem Meeresboden vor der Küste der Bretagne und sollen der großen Atomstromnation ein wenig saubere Meeresenergie bringen. Ein guter Anfang.
An der Küste der Bretagne plant EDF den „Parc Hydrolien“ in Paimpol-Bréhat mit vier Gezeitenturbinen. Sie sollen schon Ende 2012 2 MW Strom für 2000 bis 3000 Haushalte liefern.
15 Kilometer vor der Küste und acht Kilometer vor der Insel Ile-de-Bréhat sitzen die Turbinen auf dem Meeresboden. Die Strömung ist hier bis zu 3 m/s schnell. EDF, der französische Energieversorger Electricité de France, verwendet die Technologie des irischen Unternehmens Open-Hydro.
In den Turbinen verbinden zehn Flügel einen inneren Ring mit einem äußeren. Durch den inneren Ring können Fische unverletzt schwimmen. Die Turbinen sitzen auf dreieckigen Stützen direkt auf dem Boden. Sie haben einen äußeren Durchmesser von 16 Metern, doppelt so groß, wie die Turbinen des Airbus A 380.
Sie stehen jeweils mindestens zehn Meter unter der Wasseroberfläche und gefährden damit auch bei Ebbe keine Schiffe. Je nach Strömung drehen sie sich abwechselnd links und rechts herum. Die Bewegungsenergie wird außen am Ring der Turbine abgegriffen, in Gleichstrom gewandelt und durch Kabel am Meeresboden an Land geleitet.
Das Kabel hat ein sehr schwaches elektromagnetisches Feld, nicht stärker als das der Erde. In der Bucht nahe der Küste liegt es 80 cm unter dem Meeresboden und führt zu einem Wechselrichter an Land, der den Gleichstrom in Wechselstrom wandelt.
->Quelle: www.ral6010.de