Aral-Studie „Trends beim Autokauf 2017“
Seit 2003 untersucht Aral im Zweijahres-Rhythmus die Vorlieben potenzieller Autokäufer. Die diesjährige Untersuchung zeige unter anderem, dass das Kaufinteresse der Deutschen so groß wie nie zuvor in der Geschichte der Studie „Trends beim Autokauf“ ist. 41% der Befragten wollen sich in den kommenden 18 Monaten ein anderes Auto zulegen. Aktuell stellt sich zusätzlich die wichtigste Frage: „Trägt der Verbraucher den politisch gewollten Kurs eigentlich mit?“ Hier zusammengefasst die wichtigsten Umfrageergebnisse:
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Das Wunschauto 2017 ist eine schwarze Limousine der Marke Audi mit Benzinmotor. Klimanlage, ABS und elektronische Fensterheber gehören zum Bestellumfang.
- Neue Nummer eins bei der Frage nach der umweltfreundlichsten Automarke ist Tesla mit großem Abstand zu Toyota.
- Bei den Antriebsenergien liegt der Benziner klar vorn, auch Hybridantriebe gewinnen deutlich dazu.
- Nur noch 18% der Befragten wollten einen Diesel kaufen, verglichen mit noch 31% vor zwei Jahren. Hier spiegelt sich offensichtlich die Verunsicherung der Kunden hinsichtlich der Diskussion um die Zukunft des Diesels wider.
- Eine Steigerung registrieren wir bei der Akzeptanz für das Elektroauto, die sich jedoch nicht in einem unmittelbaren Interesse am Kauf eines Elektroautos niederschlägt. Nur 5% der Befragten ziehen in den nächsten 18 Monaten den Kauf eines Elektroautos in Betracht. Allerdings können sich 55% – doppelt so viele wie vor vier Jahren – der Befragten grundsätzlich vorstellen, einen „Stromer“ zu kaufen.
Diesel verliert deutlich – Benziner ist wieder klar vorn und auch Hybridantriebe gewinnen merklich hinzu.
Der Ottomotor bildet die einzige Konstante, denn noch immer ist der Benziner die beliebteste Antriebsart. Die Nummer eins verbuchte außerdem im Vergleich zur Vorgängerstudie ein deutliches Plus von 10 Prozentpunkten, so dass wieder mehr als jeder zweite Befragte angibt, einen Benziner bestellen zu wollen (52 %). Auf Platz zwei folgt der Diesel mit nur noch 18 %. Hier scheint offensichtlich die Diskussion um Dieselemissionen und partielle Fahrverbote die Präferenz der Kaufinteressenten deutlich verändert zu haben, denn vor zwei Jahren gaben noch 31 % an, ein Fahrzeug mit Dieselmotor kaufen zu wollen.
Der zweite große Gewinner neben dem Benzinaggregat sind Hybridmotoren. Seit 2013 stieg der Anteil von 6 über 11 auf jetzt 15 %. Autofahrer nehmen diese Technologie inzwischen als praxistauglich und effizient wahr. Von einer vergleichbaren Rolle sind Elektroautos noch ein Stück entfernt. Zwar stieg die Zahl derer, die sich ganz konkret die Anschaffung eines Stromers vorstellen können, um 3 Prozentpunkte, doch bleibt der Anteil mit insgesamt 5 % noch relativ gering. Nicht mehr als eine Randnotiz sind inzwischen Autogas- und Erdgasfahrzeuge. Autogasfahrzeuge erreichten ihren Zenit bei der Befragung im Jahr 2009, bei der jeder zehnte Autofahrer ein Autogasauto kaufen wollte. Jetzt sind es nur noch 2 %. Der Erdgasanteil liegt noch darunter. 7 % der Befragten sind derzeit unentschlossen und haben sich noch nicht abschließend für eine Antriebsform entschieden.
Die Unsicherheit um Umweltverträglichkeit und drohende Fahrverbote in Ballungszentren bewegt vor allem Frauen und die ältere Vergleichsgruppe zum Umdenken bei der Antriebsenergie.
Wünschten sich vor zwei Jahren noch 29 % der Frauen einen Diesel-Pkw, sind es jetzt weniger als die Hälfte (14 %). Dagegen steigt der Anteil der potenziellen Hybridkäuferinnen von 6 auf 14 % überdurchschnittlich stark. Auch bei den über 40-Jährigen halbiert sich das Interesse an einem Selbstzünder (von 32 auf jetzt 16 %), hier rückt der Hybrid mit einem Zuwachs von 8 Prozentpunkten ebenfalls deutlich stärker in den Fokus.
Die Studie untersucht auch die Präferenzen der Autofahrer bei Zukunftsthemen wie dem autonomen und dem vernetzten Fahren sowie beim Carsharing. 28.422 Euro beträgt der durchschnittlich erwartete Anschaffungspreis bei den Befragten.
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