Aufholjagd auf Batteriezellenmarkt
„Es darf nicht sein, dass wir weiterhin von asiatischen Herstellern abhängig sind, die diesen lukrativen Markt bedienen“, EU-Energiekommissar Maros Šef?ovi? nach dem „Batterie-Gipfel“ in Brüssel, wo er am 11.10.2017 mit 40 Teilnehmern über das weitere Vorgehen beratschlagt hatte. Denn – so Anne-Sophie Balzer auf EURACTIV – immerhin handele es sich um fünf Millionen möglicher Arbeitsplätze in Forschung, Entwicklung und Industrie und „einem Markt von jährlich 250 Milliarden Euros“.
Der Grund für das Interesse der europäischen Politik: Die erwartete Zunahme an Elektroautos in den nächsten Jahren – sie lässt die EU über eine Quote nachdenken: Wie die FAZ am 11.10.2017 aus Brüssel berichtete, sollen bis 2030 mindestens 15 Prozent der Neuwagen elektrisch oder sonstwie emissionsfrei fahren. Dazu will die Europäische Kommission die Automobilhersteller angeblich verpflichten. Unabhängig davon müssen die Hersteller den CO2-Ausstoß bis dann um ein Drittel verringern.
Aber bereits der aktuelle Grenzwert von 95 g/km stellt die Branche angeblich vor Schwierigkeiten, entspricht er doch einem Verbrauch von rund 4 l/100 km. Zudem ist jm Zuge der Dieselaffäre der Druck auf die Kommission gewachsen, den Ausbau der Elektromobilität doch durch die Einführung einer Quote zu fördern – ähnlich wie Kalifornien und China. Konkrete Vorschläge dafür sollen Anfang November folgen. Zur Förderung der Elektromobilität will die EU 800 Millionen Euro bereitstellen, etwa um Ladesäulen zu installieren. Rund 200 Millionen Euro sollen in die Fortentwicklung von Batterietechnologien fließen.
Als Vorbild für die Konzentration der Kräfte nannte Šef?ovi? das Unternehmen Airbus, mithilfe dessen eine erfolgreiche europäische Zusammenarbeit in der zuvor eher kleinteiligen Luftfahrtindustrie gelungen sei. „Einen solchen Durchbruch wollen wir auch im Batteriesektor schaffen.“ Bereits im Februar nächsten Jahres soll zur Planung der EU-internen Produktion eine sogenannte „Batterie-Allianz“ gegründet werden.
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