Kritik am EEG teilweise berechtigt, aber Quotenmodell keine Verbesserung
Das EEG hat sich als wirkungsvolles Instrument zur Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien erwiesen und ist in seiner Grundstruktur von vielen anderen Ländern übernommen worden.
In einer aktuellen Analyse kommen Energieexperten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zum Schluss, dass die derzeit von verschiedenen Seiten geforderte Einführung eines Quotenmodells zur Förderung erneuerbarer Energien nicht empfohlen werden kann. Stattdessen sollte das Fördermodell des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) grundsätzlich beibehalten werden. „Für den Ausbau der erneuerbaren Energien hat sich das EEG bisher als ausgesprochen wirkungsvolles Instrument erwiesen“, sagt DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert.
„Ein Quotenmodell könnte das nicht besser leisten und hätte zugleich erhebliche Nachteile.“ Bei einem Quotenmodell geraten sowohl kurz- als auch langfristige Ziele zur Nutzung erneuerbarer Energien in Gefahr. Zudem werden die Kosten oftmals unterschätzt. Außerdem führt ein Quotenmodell bei einheitlichen Zertifikatspreisen zu hohen Gewinnen bei vielen Anlagenbetreibern. Es bringt auch keine Vorteile für die Systemintegration erneuerbarer Energien.
Derzeit wird erneuerbarer Strom durch das EEG in Form einer festen Vergütung beziehungsweise seit 2012 durch eine nahezu äquivalente optionale Marktprämie gefördert. Ein solcher preisorientierter Ansatz wurde von vielen Ländern übernommen. Im Gegensatz dazu werden in einem Quotenmodell Stromanbieter verpflichtet, Zertifikate für einen vorgegebenen Anteil erneuerbarer Elektrizität nachzuweisen. Mehrere Ökonomen und Politiker hatten sich zuletzt für die Abschaffung des EEG und die Einführung eines Quotenmodells ausgesprochen.