Bioenergie – Potenziale, Langfristperspektiven und Strategien für Anlagen zur Stromerzeugung nach 2020
Welche Geschäftsmodelle lohnen sich für Betreiber von Biogasanlagen, wenn die bisher durch das EEG festgelegte Vergütung ausgelaufen ist? Dies ist die Kernfrage eines neuen Forschungsprojekts unter dem Namen „Bioenergie – Potentiale, Langfristpers pektiven und Strategien für Anlagen zur Stromerzeugung nach 2020“, kurz BE20plus. Die Projektpartner sind das Deutsche Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH, die IZES gGmbH, die Uni Stuttgart, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH und die Next Kraftwerke GmbH.
2015 stammten über 26,8% des erneuerbaren Stroms und 87,8% der erneuerbaren Wärme aus Bioenergieanlagen. Der Ausbau und Betrieb von Bioenergieanlagen zur Stromerzeugung wurde in den vergangenen Jahren primär durch das EEG angereizt und gefördert. Im Rahmen des EEG erhielten Anlagen bisher für die Dauer von 20 Jahren, zuzüglich des Inbetriebnahmejahres, festgelegte Vergütungssätze. Da ein Großteil der Bioenergieanlagen zur Stromproduktion in den Jahren zwischen 2004 und 2014 errichtet worden ist, läuft für diesen Teil des Anlagenbestandes in den Jahren 2025 bis 2035 die EEG-Vergütung aus.
- Ziel des Forschungsvorhabens ist es, zu evaluieren, welche Geschäftsmodelle über den bisherigen Vergütungszeitraum hinaus für Bestandsanlagen bestehen, gegebenenfalls auch mit geänderter betrieblicher Ausrichtung, einen Weiterbetrieb zu gewährleisten.
- Dazu sollen neben einer Auswertung von Datenbeständen über Bestandsanlagen auch anhand ausgewählter Einzelanlagen Berechnungen erfolgen, welche Potentiale zur Steigerung der Erlöse einerseits und zur Senkung der Kosten andererseits bestehen.
- Über eine Betrachtung der Einzelanlagen hinaus soll auch übergreifend bewertet werden, wie und in welchem Umfang Bioenergieanlagen in Zukunft einen Beitrag zu einer nachhaltigen, wirtschaftlichen und sicheren Energie-/Stromversorgung leisten können.
- Übergeordnetes Ziel des Vorhabens ist es, auf Basis energiewirtschaftlicher Analysen verschiedene Geschäftsmodelle für Betriebsstrategien und Perspektiven der Bestandsanlagen zu entwickeln und zu evaluieren.
Die IZES gGmbH legt dabei den Focus auf Bioenergieanlagen. V.a. Geschäftsmodelle jenseits des EEGs werden erarbeitet. Auch die Effekte für die Landwirtschaft und Forstwirtschaft werden in dem Teilvorhaben der IZES gGmbH untersucht. Effekte der Wertschöpfung in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sollen die Wirkungen der Biogasanlagen im ländlichen Raum beschreiben.
Durchführung
- Entwicklung von Trends für die Stromerzeugung aus Biomasse bis 2035
- Identifikation von prioritären zukünftigen Geschäftsfeldern und die Entwicklung von Transformationsstrategien des Anlagenbestandes
- Abbilden der Energiewendeszenarien des Spot-Marktes für Strom, die Märkte für Systemdienstleistungen sowie die Wärmemärkte
- Transformationspfade hinsichtlich der Auswirkungen auf Energiewirtschaft, Umweltauswirkungen und den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb
Partner
- Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ, Leadpartner)
- Helmholtz-Zentrum für Umweltschutz (UFZ)
- Universität Stuttgart
- Universität Hohenheim
- Next Kraftwerk
->Quelle: