Europäische Netzerklärung unterzeichnet

Enge Zusammenarbeit bei Netzausbau geplant

Stromnetzbetreiber und Umweltverbände wollen beim Ausbau des Stromnetzes in Europa, der für den Ausbau der Erneuerbaren Energien notwendig ist, eng zusammenarbeiten und die Energiewende in Deutschland und Europa beschleunigen.  Auf der 2. European Grid Conference, zu der die Renewables-Grid-Initiative (RGI) und die Smart Energy for Europe Platform (SEFEP) eingeladen haben, unterzeichneten die wichtigsten europäischen Netzbetreiber und Umweltorganisationen die „Europäische Netzerklärung zu Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung“. Gemeinsam wurden die Erklärung und der heute veröffentlichte Europäische Netzbericht den EU-Kommissaren Günther H. Oettinger (Energie) und Janez Potocnik (Umwelt) in Brüssel übergeben.

Netzbericht und unterzeichneter Netzerklärung komme gerade in Deutschland als Vorreiter beim Ausbau der Erneuerbaren Energien eine Signalwirkung zu. Bislang stelle das Stromnetz bei der Energiewende einen entscheidenden Engpass dar: Zum einen werden Wind- und Solarstrom meist nicht dort produziert, wo sie gebraucht werden. Zum anderen schwankt der Stromertrag von Wind und Sonne. Ein Ausbau der Stromnetze soll deshalb die Lücke zwischen Herstellung und Verbrauch schließen und helfen, schwankende Erträge besser auszugleichen. Neue Speicher sollen zudem überschüssigen Wind- und Sonnenstrom dann ins Netz einspeisen, wenn er gebraucht wird.

Öffentliche Akzeptanz verbessern

Das Problem: Vielfach stoße der Bau neuer Stromtrassen auf Widerstand in den betroffenen Regionen. Zentrale Themen dabei seien oft die Transparenz der Entscheidungsprozesse und die Rahmenbedingungen für die Beteiligung der Öffentlichkeit. Übertragungsnetzbetreiber und NGOs wollen gemeinsam an diesen Themen arbeiten und auf der Basis der gemeinsamen Erklärung Aktivitäten umsetzen, die dazu beitragen sollen, mehr Akzeptanz zu schaffen und drohende Blockaden abzubauen.

Basierend auf den Prinzipien der Europäischen Netzerklärung zu Netzausbau und Naturschutz (Teil 1, unterzeichnet am 10. November 2011) sowie zu Transparenz und öffentlicher Beteiligung (Teil 2, unterzeichnet am 05. Dezember 2012) haben die RGI-Mitglieder im Rahmen der 2. European Grid Conference in Brüssel den ersten Europäischen Netzbericht mit dem Titel „Beyond Public Opposition – Lessons learned across Europe“ öffentlich vorgestellt und diskutiert. Der Bericht beschreibt über 80 Praxisbeispiele aus sieben europäischen Staaten, die zeigen, wie die öffentliche Akzeptanz von Netzausbaumaßnahmen konkret verbessert werden kann.
->Quelle: renewables-grid.eu